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Nachruf
Ich werde nicht sterben

Von Willi Wild

Gerade habe ich meinen Kommentar fertig. Da lese ich folgende Sätze auf dem Sperrbildschirm des Smartphones: »Roland ist tot. Er starb am Freitag.« Die Nachricht macht mich betroffen. Alles scheinbar Wichtige rückt in den Hintergrund.
Ich habe Pfarrer Roland Herrig nicht persönlich gekannt. Aber mit seinen Texten, in denen er offen über den Bauchspeicheldrüsenkrebs und seinen Umgang damit schreibt, ist er mir sehr nahe gekommen. Seine Predigt »Gegen den Dämon der Angst und Verzweiflung« ist ein Vermächtnis und ein Glaubensbekenntnis: »Wir nennen das Evangelium ›gute Nachricht‹. Und dafür stehe ich, dafür habe ich als Pfarrer immer gestanden, dass am Ende nicht die schrecklich-schlimme Nachricht steht, sondern die gute Nachricht: Das Reich Gottes ist zu euch gekommen.«
Und weiter schreibt er: »Ich bitte euch heute: Stellt euch auf die Seite Christi! Stellt euch gegen die Dämonen, vor allem gegen die böse Sprachlosigkeit! Sprecht gute Worte, ehrliche Worte, wahre Worte miteinander! Sprecht zu Christus im Gebet! Und, ja, bitte betet auch für mich, für meine Frau, für meine Eltern und Kinder. Um mit Luther zu sprechen: Dass der böse Feind keine Macht an uns finde.« Beeindruckend, wie er mit der Krankheit, mit seinen Ängsten und der Hoffnung öffentlich umgegangen ist. Er konnte und wollte nicht schweigen: »Das bin nicht ich; das ist Gottes Werk an mir.«
Roland Herrig vertraute darauf, dorthin zu kommen, wo der Tod tot sein wird. »Ich werde nicht sterben, sondern leben«, war sein Trost und ist die Botschaft des Tages. Adieu.

Autor:

Willi Wild

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