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Die frühere thüringische Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) hat die Kirche davor gewarnt, der Politik allzu oft Ratschläge zu erteilen. Es gebe »nur ganz wenige Fragen«, bei denen sie gut beraten sei, konkrete politische Empfehlungen auszusprechen. »Ich denke, Kirche hat eine große Kompetenz in der Schärfung unserer Gewissen, in der Schärfung von Maßstäben, in der Zielsetzung und auch Visionenbeschreibung von Politik«, sagte sie. Die Kirche sei »ganz klar ein Sinngeber in einer pluralen Gesellschaft – nicht der einzige, aber nach wie vor ein ganz wichtiger«.
Der Benediktinerpater und Bestseller-Autor Anselm Grün hat eine Vereinnahmung christlicher Werte durch die AfD kritisiert. »Die versuchen es. Die entsprechen Jesus sicher ganz und gar nicht«, sagte Grün dem Magazin »Christ & Welt«. Jesus sei kein Rassist gewesen und habe nicht verurteilt. Von ihm könnten Wahlkämpfer heute lernen, dass man authentisch anstatt populistisch sein müsse. »Dass man sich nicht verbiegen darf. Dass man den Menschen etwas zumuten muss.«
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat mehr Anerkennung für Ostdeutsche verlangt. Von ihren Eltern wisse sie, dass Entwertungsgefühle nicht nur mit Geld zu tun hätten, sagte sie der »Zeit«. »Es geht ganz einfach um Anerkennung.« Es dürfe nie vergessen werden, welche Aufbauleistung die ältere Generation vollbracht habe. Ihr Vater sei nach 1990 arbeitslos geworden. Das sei ein tiefer Einschnitt für die Familie gewesen. Mit Arroganz werde es auch keine sinnvolle Auseinandersetzung mit ostdeutschen Wutbürgern geben, so Schwesig.
Der Linken-Politiker Gregor Gysi hat die Reformation gewürdigt. Luthers Bibelübersetzung könne als demokratischer Akt verstanden werden: »Herrschaft drückt sich auch in einer Sprache aus, die nur wenige verstehen.« Wer in einem Staat bestimme, an welchen Gott die Bürger glaubten, habe automatisch mehr Macht über die Menschen. Die Religionen seien wichtig, weil sie verbindliche Moralvorstellungen vermittelten, unterstrich der Linken-Politiker. »Ich bin zwar nicht religiös, aber ich habe Respekt vor den Religionen.«
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