Spendenplus bei »Brot für die Welt«
Von Benjamin Lassiwe
Ein deutliches Spendenplus verzeichnet das evangelische Hilfswerk »Brot für die Welt«: Im Jahr 2016 erhielt das zum Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung gehörende Hilfswerk Spenden und Kollekten in Höhe von 61,7 Millionen Euro.
Wie die Präsidentin des Hilfswerks, Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel, in Berlin erklärte, sei dies das »zweitbeste Spendenergebnis in den letzten zehn Jahren«. Gegenüber 2015, als das Werk Spenden und Kollekten in Höhe von 57,5 Millionen Euro einnahm, wuchsen die Spendeneinnahmen um 4,2 Millionen Euro.
Auch zwei der drei Kirchen in Mitteldeutschland erzielten ein deutlich besseres Spendenergebnis: Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland nahm 1,731 Millionen Euro ein – im Jahr zuvor waren es noch 1,468 Millionen. Und die sächsische Kirche verbesserte ihr Spendenergebnis laut dem Jahresbericht von »Brot für die Welt« von 1,746 auf 1,894 Millionen Euro. Nur in Anhalt, wo die Spendenergebnisse gemessen an der Gemeindegliederzahl traditionell hoch sind, wurden 1 800 Euro weniger gesammelt: Trotzdem waren die Spendeneinnahmen mit 133 103 Euro wiederum größer als in der mitgliederstärkeren West-Kirche von Schaumburg-Lippe.
Unterdessen forderte die Präsidentin von Brot für die Welt, Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel, eine deutliche Verstärkung des deutschen Engagements beim Klimaschutz. »Wir brauchen eine echte Energiewende, eine Verkehrswende und eine Agrarwende, um klimapolitisch nicht dauerhaft auf Kosten der Menschen im Süden zu leben.« Das Ziel, die Emissionen gegenüber 1990 bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent zu reduzieren, erfordere eine Verdoppelung der klimapolitischen Anstrengungen. Besorgt zeigte sich die Brot-für-die-Welt-Präsidentin darüber, dass sich »die Entwicklungszusammenarbeit zunehmend in den Dienst der Migrationskontrolle stellen lässt«. Im Fokus stünden nicht mehr die Länder mit den größten Entwicklungsdefiziten, sondern die Länder, aus denen die größte Zahl von Migranten erwartet werde. Dass Gelder aus der Entwicklungshilfe als Mittel zur Fluchtursachenbekämpfung im Inland eingesetzt würden, sei eine »Mogelpackung«. Kritisch äußerte sich die Brot-für-die-Welt-Präsidentin auch zu Plänen, den Familiennachzug für Flüchtlinge etwa aus Syrien oder dem Irak weiter aufzuschieben. »Wenn man möchte, dass junge Menschen einen positiven Bezug zu dieser Gesellschaft gewinnen und ihre Traumata bewältigen, muss man sie so schnell wie möglich mit ihrer Familie zusammenführen«, sagte Füllkrug-Weitzel.
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