Totenmesse für den Kanzler der Einheit
In Berlin haben zahlreiche Bundesminister und Abgeordnete aus allen Fraktionen mit einer Totenmesse Abschied von Altbundeskanzler Helmut Kohl (CDU) genommen. Zu dem Gottesdienst in der katholischen St. Hedwigs-Kathedrale kamen am Dienstag auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundestagspräsident Norbert Lammert (beide CDU).
Der Vorsitzende der Unionsfraktion Volker Kauder (CDU) sagte in seiner Ansprache, mit der Kanzlerschaft von Helmut Kohl seien für Deutschland viele gute Jahre verbunden. Er würdigte den Altbundeskanzler als großen Europäer und deutschen Patrioten. Die »vielleicht größte Vision« Kohls und seiner Generation sei ein Europa ohne Grenzen und in Frieden, sagte Kauder. Diese politische Leistung gelte es zu bewahren.
Zelebriert wurde die Messe von Prälat Karl Jüsten, Leiter des Katholischen Büros in Berlin. Er ging in seiner Predigt auf den Glauben des Katholiken Kohl ein. Er habe ihm in schwierigen Entscheidungssituationen den Mut zum Handeln gegeben. Mit Blick auf die zerstrittene Familie Kohl mahnte Jüsten, sich bei der Bewertung der unterschiedlichen Sichtweisen zurückzuhalten. »Wir wünschen ihnen allen, dass sie untereinander Versöhnung und Frieden erfahren.«
Für den CDU-Politiker, der von 1982 bis 1998 Bundeskanzler war, wird es am Sonnabend erstmals einen europäischen Trauerakt im Europäischen Parlament in Straßburg geben. Anschließend soll der Leichnam in Speyer beigesetzt werden. Kohl war am 16. Juni im Alter von 87 Jahren in seiner Geburtsstadt Ludwigshafen gestorben.
(epd)
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