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Was Eltern stärkt

Angebote von eaf und CVJM

Das Baby ist da! Und alles ist ganz anders als erwartet. Ein kleiner Mensch kann das Leben seiner Eltern auf den Kopf stellen. Um Mütter und Väter wieder auf sichere Beine zu stellen, hat die Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen (eaf) in Thüringen gemeinsam mit der eaf Sachsen-Anhalt vor fünf Jahren einen Elternkurs eingeführt. »Das mag altmodisch und nach Führerschein klingen, aber ganz praktisch begleiten wir Eltern in ihrer Erziehungsaufgabe«, sagt Ute Birckner, eaf-Geschäftsführerin in Erfurt. Bislang haben 250 Eltern in Thüringen an dem Angebot teilgenommen.
Sie haben erfahren, was die pädagogische Forschung zur sicheren Bindung sagt, wie Mütter und Väter feinfühlig auf ihr Kind reagieren, seine ersten Schritte in die Selbstständigkeit begleiten und auch, dass sie nicht perfekt sein müssen. Auch religiöse Erziehung spielt eine Rolle, Rituale wie das Tischgebet geben Halt im Alltag und vermitteln Werte wie Dankbarkeit. Das spezifisch Evangelische dieses Kurses ist sein Ansatz: Jeder Mensch ist von Gott angenommen, mit allen Stärken und Schwächen. »Das ist etwas, was gerade uns Eltern oft schwerfällt«, sagt Ute Birckner. »Besonders in einer Zeit, wo Kinder oft reibungslos funktionieren müssen.«
Eltern in ihrer Rolle zu stärken, das hat sich die CVJM-Familienarbeit Mitteldeutschland zur Aufgabe gemacht. Zu 112 Schulungen mit insgesamt 1 200 Erwachsenen war CVJM-Teamleiter Reinhard Grohmann im Vorjahr in Kitas, Schulen und Kirchengemeinden unterwegs. Kindererziehung verbindet er mit einem gärtnerischen Bild. Wie der Gärtner müssen Eltern erkennen, welche Frucht ihnen geschenkt wurde und wie damit umzugehen ist. Aus einem Apfelbaum lässt sich keine Kirsche machen. »Wie Bäume wachsen Kinder allein. Eltern sorgen für starke Wurzeln, richten, was krumm wächst und fördern, damit Früchte wachsen.« Geduld haben, Impulse kontrollieren, mit Stress und negativen Gefühlen umgehen – das sind Erziehungsaufgaben. Die Bibel gibt dabei Impulse, auch wenn es Reinhard Grohmann meist mit Nicht-Christen zu tun hat. In Salomos Sprüchen (13,24) heißt es: Wer seinen Sohn liebt, der züchtigt ihn. Die Rute hat zwar längst ausgedient, aber nicht die Führungsverantwortung der Eltern innerhalb der Familie. Kinder brauchen Regeln – aber auch Raum für eigene Erfahrungen, sie müssen und dürfen Fehler machen. »Wenn sie vom Klettergerüst purzeln, sagt nicht ›siehst du!‹, verbietet es nicht, sondern fragt, wo der Fehler lag und jagt sie wieder hoch!« Was für den Spielplatz gilt, lässt sich aufs Leben übertragen. (G+H)

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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