Heimat Fußball
Von Ramón Seliger
Heimat Fußball« – Unter diesem Motto war der Journalist und Autor Christoph Dieckmann in Jena beim Kirchentag auf dem Weg im Gespräch mit dem badischen Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh. Für Dieckmann ein Heimspiel im Paradies. Seit 1965 ist er Anhänger seines FC Carl Zeiss Jena, ist insofern ein wahrer Experte für Jenaer Geschichten vom Siegen und Verlieren – auch weit über den Fußball hinaus.
Für Dieckmann hat Fußball mit Heimat zu tun: »Mein Verein? Das ist für mich das Gefühl von Zugehörigkeit.« Der Fußball verbinde Menschen und schaffe eine Gemeinschaft. Meist schließen sich die Fußballanhänger ihrem lokalen Verein an. Sie bekennen sich dabei auch zu ihrer Heimat und zu bestimmten Werten, die mit einem Verein verbunden sind. Mit einem Lächeln bekennt Dieckmann: »Die Vereinstreue ist das Urbild der Monogamie.« Es sind Sätze wie diese, die für Heiterkeit und Kopfnicken im Publikum sorgen.
Dieckmann bietet die ganze Bandbreite der Gefühle, die zum Fußball gehören. Er liest aus seinen bewegenden Beiträgen zum Suizid von Jenas Nationaltorwart Robert Enke und lässt das »blauweiße Ballett der Ostens«, die Fußball-Nationalmannschaft der DDR, literarisch noch einmal auferstehen. Die emotionale Beteiligung des Publikums verrät: Hier ist Heimat.
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