Modefirmen verweigern Transparenz
Vier Jahre nach dem Einsturz eines Fabrikhochhauses in Bangladesch, bei dem mehr als 1 100 Textilarbeiter getötet und rund 2 000 verletzt wurden, beklagen Menschenrechtler weiter die mangelnde Offenlegung bei den Lieferketten von Modelabels. Gemeinsam mit Gewerkschaftlern und Politikern hatten sie nach dem Unglück mehr Transparenz gefordert. Nur so seien Arbeitsbedingungen, Bausicherheit und Gesundheits- und Umweltstandards von unabhängiger Seite zu überprüfen.
Die Menschenrechtsorganisation »Human Rights Watch« veröffentlichte jetzt die Studie »Follow the Thread« (folge dem Faden), die als positive Beispiele für Transparenz unter anderem die Unternehmen Adidas, Puma, Aldi, Lidl, Tchibo und Benetton nennt. »Doch da gibt es ein paar schwarze Schafe«, sagte »Human Rights Watch«-Sprecher Michael Büttner. Dazu gehören etwa die Marken Desigual, Mango, KiK, Hugo Boss und Primark. Einige Firmen wie der Textildiscounter KiK lehnten Forderungen nach Transparenz bei Lieferketten laut der Studie aus Wettbewerbsgründen ab. Das Unternehmen Esprit hingegen wird mit der Aussage zitiert: »Diese Informationen preiszugeben, ist für viele Firmen nicht angenehm, aber es ist an der Zeit, es zu tun.« (G+H)
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