Wahlen
Mit Kindern über Politik sprechen
Berlin (KNA) Welche Partei hat welches Ziel? Was ist die EU? Und was bedeutet Abschiebung? Fragen wie diese sollten Eltern nach der Einschätzung von Medienexperten bereits mit ihren Kindern im Grundschulalter besprechen. "Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche mit politisch motivierten Informationen im Netz nicht allein gelassen werden", sagte Kristin Langer von "Schau hin", einem Medienratgeber für Familien im Internet, am Mittwoch in Berlin. Eltern sollten sich die Zeit für das Gespräch mit dem Kind nehmen, "damit es nicht bloß aus aufgeschnappten Aussagen Schlüsse zieht und zu festen Überzeugungen entwickelt".
Nach Studien des Deutschen Jugendinstituts verfügen bereits Kinder im Grundschulalter über politische Vorstellungen; auch die kindliche Welt sei bereits eine politische. Kinder und Jugendliche sähen Informationen über Politik und Gesellschaft in ihrem Alltag durch digitale Informationskanäle "häufiger und vielfältiger" als frühere Generationen, so Langer weiter. Viele seien auch speziell auf sie als Zielgruppe abgestimmt. Eltern seien deshalb gefordert, die Aussagen von Chats und Websites zu prüfen und richtig einzuordnen.
"Politische Gruppierungen aller Richtungen wenden sich an diejenigen, die einfach über Social-Media-Kanäle zu erreichen sind - und die in jungen Jahren für Ideologien und Werte geprägt werden können", warnte die Medienexpertin.
Hilfreich sei auch, wenn der Schulunterricht aktuelle politische Ereignisse aufgreife und Wissen zu Hintergründen und politischen Positionen vermittele. Eltern sollten deshalb nachfragen, was bei ihrem Grundschulkind in Sachkunde oder Ethik, beim Teenager im Politikunterricht oder im Fach Gesellschaftslehre diskutiert werde. Beteiligungsprojekte für Heranwachsende wie etwa das Kinder- und Jugendparlament könnten helfen, das demokratische Verständnis zu schärfen.
Autor:Online-Redaktion |
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