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Philosophin und Heilige
Vor 80 Jahren starb Edith Stein in Auschwitz
Von Christian Feldmann
Der israelische Rabbiner David Rosen ist ein toleranter Mensch. Aber als 1998 die Nachricht um die Welt ging, die jüdische Ordensfrau Edith Stein werde jetzt nach langen peinlichen Querelen doch heiliggesprochen, gab er nur den sarkastischen Kommentar ab: „Ich vermute, dass es Leute gibt, die meinen, wir sollten dankbar sein.“
In den Augen nicht weniger Juden stellte die Aufnahme der in Auschwitz vergasten Karmelitin in den katholischen Heiligenhimmel durch Johannes Paul II. einen unzulässigen Vereinnahmungsversuch dar. „Es ist schon bitter“, hatte eine Nichte Edith Steins bereits nach der Seligsprechungsfeier ein paar Jahre zuvor bemerkt: „Heute schauten Millionen zu, als der Papst unsere Tante seligsprach.
Autor:Online-Redaktion |
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