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Wort zur Woche
In und durch die Gemeinschaft weiterkommen

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Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
2. Korinther 5, Vers 17


Kürzlich habe ich ein letztes Mal eine Woche im Predigerseminar in Wittenberg verbracht. Fast ein Jahr lang war ich monatlich dorthin gereist, um die Grundlagen des pastoralen Handelns zu erlernen.

Laura-Christin Krannich

Dort gehörte zu unserem Tagesrhythmus, dass wir uns vor dem Mittagessen trafen, um eine halbe Stunde lang gemeinsam zu singen. Das Lieblingslied meines Kurses wurde ein dreistimmiger Kanon, der vertonte Wochenspruch des Sonntags „Jubilate“.

War es nur die beschwingte Melodie, oder passte dieses Lied wie kein anderes zu dem, was wir erlebt haben? Ich jedenfalls bin eine andere nach diesem Jahr. Nicht nur weil ich viel gelernt habe, beispielsweise über das Führen von Beerdigungsgesprächen, oder mich mit Konzepten zur Gemeindeentwicklung beschäftigen konnte. Ich spüre auch eine neu gewonnene Freude und Stärke in mir. Und das habe ich nicht mir selbst zu verdanken.

Es wäre nicht möglich gewesen ohne die Menschen meines Kurses. Ich denke an die, die mich durch ihren Feinsinn inspirierte; oder diejenige, die mich mit ihrer weiten Perspektive immer wieder auf den Boden brachte; die, die mir schon beim Ankommen das Gefühl gab, in einem goldenen Netz aus Wohlgefühl zu liegen; oder den, der mir mehr zutraute als ich mir selbst. Und selbst der verdanke ich etwas, die mich irritierte und die ich nur mit großer Anstrengung verstehen konnte.

Es tut gut, sich in den Fragen anderer zu finden, sich mitreißen zu lassen von fremder Begeisterung. Und es tut gut, in inhaltlichen Reibungen mehr über sich selbst zu lernen. Mitten im gemeinsamen Lachen und Weinen beginnt die Veränderung, kann Beschwerendes einen Ort finden oder sogar zurückgelassen werden, mit- und aneinander lassen sich neue Dimensionen des Lebens entdecken. Neu werden und neue Kraft finden muss ich nicht allein. Wo wir einander mit offenen Herzen begegnen, da bringt Gottes Geist frischen Wind, der uns die Lungen füllt und zum Singen bringt.

Die Autorin ist Vikarin in Halle.

Laura Krannich | Foto: privat
Autor:

Online-Redaktion

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