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Prießnitz: Pfarrer Greßler hält Büttenpredigt
Segen für die Faschingsfahne

Rot und  Weiß:  Pfarrer Michael Greßler segnet die Karnevalsgesellschaft in Prießnitz | Foto: facebook.com/MichaelGreßler
  • Rot und Weiß: Pfarrer Michael Greßler segnet die Karnevalsgesellschaft in Prießnitz
  • Foto: facebook.com/MichaelGreßler
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Ein Wort aus dem 1. Timotheusbrief:
»Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut,
und nichts ist verwerflich,
was mit Danksagung empfangen wird;
denn es wird alles geheiligt
durch das Wort Gottes und Gebet.«

Liebe Prießnitzer
Karnevalistinnen und Karnevalisten,
liebe Freunde.

Heute hab’ ich Euch mal
eine kleine Faschingspredigt mitgebracht.
Für Euch.
Und für Eure neue Fahne.

Lutz Lange rief mich neulich an,
ob ich ne Fahne weihen kann …

die wär’ ganz nagelneu gemacht, –
und was Ihr Euch dabei gedacht.

Zuerst mal mußt’ ich herzlich lachen,
dann sag ich: »Ja, ich kann was machen.«

Ich sag auch: »Frag ich die Kollegen,
dann werden sie Bedenken hegen.

Sie würden ihre Stirnen runzeln,
wenns’ gut geht, würden sie nur schmunzeln

und dann den Zeigefinger heben:
‚Das machst Du lieber nie im Leben’.«

Drum hab’ ich keinem was gesagt
und sie gleich garnicht erst gefragt.

Mich frag ich schon: Kann man denn Segen
auf eine Faschingsfahne legen?

So einfach nicht. Drum sag ich gleich:
Ich segne heute erstmal Euch.

Und segne für den Fall des Falles
mit Euch gewissermaßen alles.

Das kann nie schaden, glaubt es mir,
und darum bin ich heute hier.

Am Ende ist es einerlei:
Die Fahne ist schon mit dabei.

Daß Ihr gefragt habt, freut mich sehr,
und ich kam heute gerne her.

Ihr macht hier Party, tanzt und lacht,
und rockt die »große Schlagernacht«

und habt bei allem, was Ihr macht
auch an den lieben Gott gedacht,

sonst hättet Ihr ja nichts gesagt
und um den Segen nachgefragt.

Den sag ich gern. Den schenkt der Herr.
Und weiter braucht der Mensch nichts mehr.

Der hilft den Christen und den Heiden,
denn Gott ist gut zu allen beiden,

er liebt, was seine Kinder machen,
auch Party feiern, tanzen, lachen,

und wenn ich es so richtig ahne,
freut er sich auch an Eurer Fahne.

Die ist rot-weiß und schön geschmückt
von klugen Händen fein bestickt.

Ihr schaut sie an, seid stolz und froh,
und das ist gut und richtig so.

Wir lesen drauf das Gründungsjahr,
was Anno fünfundfünfzig war,

und seitdem gibt’s, wie überall,
auch hier in Prießnitz Karneval.

Ich sag’ es Euch ganz unumwunden:
Macht weiter so. Bleibt so verbunden.

Seid fröhlich bei den Faschingsfesten
und feiert sie mit vielen Gästen.

Schaut immer mal die Fahne an,
weil sie ein Zeichen geben kann:

Ein Zeichen der Verbundenheit,
daß jeder sich mit jedem freut.

Dann wird der Fasching wunderbar,
auch nächstes, und in jedem Jahr.

Denn nur gemeinsam wird es gut.
So, wie ihr es seit Jahren tut.

Der liebe Gott im Himmelreich
schaut derweil freundlich her zu Euch,

hat seinen Segen stets bereit
und freut sich mit, wenn Ihr Euch freut.

Nun hab ich diese kleine Predigt
zu Eurem Faschingsfest erledigt.

So sei es denn! In Jesu Namen
sag ich nun froh und herzlich: Amen.

»Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut,
und nichts ist verwerflich,
was mit Danksagung empfangen wird;
denn es wird geheiligt
durch das Wort Gottes und Gebet.«

So schreibt’s der Apostel des Herrn.

Darum bete ich nun das Vaterunser,
und wer will und mag, kann gerne mitbeten.

Vaterunser

Und nun soll Gott Euch seinen Segen geben.
Für Euch, für unser Dorf, für Euren Verein,
für alle, die zu uns gehören
und für alles, woran wir uns freuen.

Segen

Michael Greßler ist Pfarrer in Camburg im Kirchenkreis Eisenberg und hat am 4. März eine kleine Karnevalspredigt in Prießnitz gehalten.

Autor:

Beatrix Heinrichs

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