Wort zur Woche
Wer sucht, will mehr fürs Leben
Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.
Lukas 19, Vers 10
Wer sucht, will was. Eine Familie sucht dringend eine Wohnung. Sie braucht sie einfach. Der Pilzsammler durchstreift den Wald. Er will unbedingt Pilze zum Abendbrot essen. Eine andere ist auf Partnersuche. Sie will nicht mehr einsam sein. Der Sammler stöbert bei ebay-Kleinanzeigen. Und wenn er ein rares Stück sein Eigen nennt, ist er glücklich.
Wer sucht, will was. Wer sucht, will mehr fürs Leben.
Andere suchen noch anders. Rettungskräfte machen sich auf, Verunglückte zu finden. Und endlich haben sie Erfolg. Dann sind die Menschen in Not gerettet. Aber auch die Helfer sind glücklich. Das Leben aller hat mehr Wert.
Und irgendwie suchen ja alle … den „Sinn des Lebens“ – oder einfach „das Glück“. Wobei solche „riesengroßen“ Dinge so einfach nicht zu finden sind.
Wer sucht, will mehr fürs Leben.
Und da kommt Jesus. »Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.« Jesus kommt und sucht. Er reiht sich ein bei den Suchenden. Wohnungssuchende, Pilzsammlerinnen, Rettungskräfte, Sammelfreaks, Sinnsucher.
Wer sucht, will was. Und Jesus will uns.
Wie damals bei Zachäus (Lk 19,1-10). Der kleine, dicke, reiche Mann war auf eine Sykomore geklettert. Er wollte sich mal das Schauspiel ansehen, wenn Jesus durchzieht. Dass Jesus auf der Suche war, hätte er nie gedacht. Und ein paar Minuten später sitzen sie bei Zachäus zu Hause am Tisch. Und beide sind glücklich. Zachäus und Jesus.
So herum kann man es eben auch einmal denken: Jesus, der Menschensucher. Er sucht erst einmal nicht „um unsertwillen“ – sondern für sich selbst. Er ist froh, wenn er einen, eine, viele – und am liebsten alle von uns findet. Lebens-Mehrwert. Das Glück gefunden.
Und ganz unter der Hand dreht es sich dann um. Da wird die Freude Jesu zu unserem Glück. Die Gefundenen werden zu Geretteten. Und die Verlorenen werden selig.
Pfarrer Michael Greßler, Camburg
Autor:Online-Redaktion |
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