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Engagement im Ehrenamt
Flockenwirbel, Grummelhirte und fehlender König

Ökumene an der Orgel: Seit 18 Jahren spielt der aus dem katholisch geprägten Struth stammende Hermann Josef Schmerbauch in der evangelischen St. Ulrichkirche in Eigenrieden. | Foto: Reiner Schmalzl
  • Ökumene an der Orgel: Seit 18 Jahren spielt der aus dem katholisch geprägten Struth stammende Hermann Josef Schmerbauch in der evangelischen St. Ulrichkirche in Eigenrieden.
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Flockenwirbel, dazu vorweihnachtliche Klänge vom Blasorchester Struth sowie Lieder mit der Chorgemeinschaft Eigenrieden. Auch in diesem Jahr im Advent hatte der Förderverein St. Ulrich aus Eigenrieden (Kirchenkreis Mühlhausen) wieder ein "Angerleuchten" organisiert, bei dem der Ort in stimmungsvollem Licht erstrahlt.

Von Reiner Schmalzl

Wie der Vereinsvorsitzende Rolf Luhn sagte, habe man in den zurückliegenden 18 Jahren gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde und der politischen Gemeinde allerhand bewirken können.

Während die beiden Emporen der Kirche in der vorigen Woche mit aus der Kornmarktkirche Mühlhausen stammenden Bänken ausgestattet wurden, braucht die Kirche jetzt unbedingt noch sieben neue Fenster. Dies sei das vorerst letzte größere Projekt des umtriebigen Fördervereins, sagt Rolf Luhn.

Eingestimmt auf das inzwischen 17. Angerleuchten wurden die Gäste mit einem Gottesdienst und Krippenspiel in der bereits weihnachtlich geschmückten Kirche. Unter Regie von Beatrix Kaufhold und Claudia Vogelbein hatten die 20 jungen Darsteller das biblische Geschehen mit nachdenklichen und witzigen Bezügen zur heutigen Zeit verbunden, so dass die Besucher mehrfach schmunzeln mussten.

„So viele Hirten habe ich noch nie in einem Krippenspiel gesehen“, lobte Pfarrerin Christiane Apitzsch-Pokoj. Sie entschuldigte jedoch den fehlenden dritten König, der den Weg hierher noch nicht gefunden habe. Ein etwas grummeliger Hirte, der freundliche Wirt und alle anderen Mitwirkenden hätten glaubhaft überzeugt, was am Ende mit kräftigem Beifall der Besucher belohnt wurde.


„Bei uns hier in Eigenrieden läuft alles schon immer ganz ökumenisch"

„Bei uns hier in Eigenrieden läuft alles schon immer ganz ökumenisch", betont Beatrix Kaufhold. Eigenrieden und Struth bilden die politische Einheitsgemeinde Rodeberg. Ab 2024 wechselt das katholische Struth zur Stadt Dingelstädt und das evangelische Eigenrieden zur Stadt Mühlhausen. Die beiden Gemeinden pflegen aber ein gutes ökumenisches Zusammenwirken, ergänzt die Mühlhäuser Kreissynodale. "Der Christbaum stammt aus einem Struther Vorgarten, und auch die Orgel spielt Hermann Josef Schmerbauch aus Struth."

Der gelernte Maurermeister spielt seit nunmehr 18 Jahren an der aus dem Jahr 1905 stammenden Sauer-Orgel und ist damit der 27. Inhaber des kirchenmusikalischen Dienstes in Eigenrieden seit 1650. Zudem packte Schmerbauch als Mitglied des Fördervereins im vorigen Jahr gemeinsam mit vielen seiner Vereinsfreunden tüchtig bei der Sanierung des höchst gelegenen Kirchturms im Mühlhäuser Umland mit zu.

Dabei galt es unter anderem über 300 Natursteine zu erneuern beziehungsweise zu bearbeiten, erinnerte Schmerbauch an die mitunter sehr komplizierte Aktion in luftiger Höhe.

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