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Zum 70. Jahrestag
Gedenkjahr in Marienborn

Ein ehemaliger Wachturm am Grenzübergang | Foto: epd/Jens Schulze
  • Ein ehemaliger Wachturm am Grenzübergang
  • Foto: epd/Jens Schulze
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Die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn, der Grenzdenkmalverein Hötensleben und der Helmstedter Verein "Grenzenlos – Wege zum Nachbarn" wollen 70 Jahre nach der Abriegelung der innerdeutschen Grenze an die Ereignisse von damals erinnern. Dazu werde ein ganzjähriges Veranstaltungsprogramm angeboten, teilte die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt in Magdeburg mit. Eingebettet sei darin die zentrale Gedenkveranstaltung am Grenzdenkmal am 26. Mai. An diesem Tag hatte 1952 die DDR-Staatsführung die innerdeutsche Grenze abgeriegelt. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Grenzregime mit Signalzäunen, Minen und Selbstschussanlagen ausgebaut.

Geplant sind laut Gedenkstätte eine Reihe von Gesprächen mit Zeitzeugen über die Abriegelung. „Das öffentliche Gedenken an die Grenzschließung 1952 ist – anders als der Bau der Berliner Mauer 1961 – kaum ausgeprägt“, erklärte Gedenkstättenleiterin Susan Frisch. Zu den geplanten Vorhaben zähle auch eine Kunstinstallation von Schülerinnen und Schülern aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen.

Nach Unterzeichnung des Bonner Deutschlandvertrags mit den drei alliierten Siegermächten und des Vertrags über eine Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG) riegelte die DDR am 26. und 27. Mai die innerdeutsche Demarkationslinie zwischen Ost und West ab. Errichtet wurden entlang der Grenze eine Fünf-Kilometer-Sperrzone und ein 500 Meter breiter Schutzstreifen. Der bisher geduldete kleine Grenzverkehr wurde eingestellt. Die Abriegelung war ein weiterer Schritt in Richtung deutsche Teilung.

Seit 2. März zeigt die Gedenkstätte Marienborn zudem eine Sonderausstellung zur politischen Strafjustiz in der Sowjetischen Besatzungszone und frühen DDR. Die Dokumentation zeigt das Wirken der politischen Strafjustiz, über die der sowjetische Geheimdienst NKWD und die Militärjustiz nach Kriegsende 1945 in Ostdeutschland die kommunistische Herrschaft durchsetzten.

Die Wanderausstellung vermittelt einen Überblick über das von den Sicherheitsapparaten auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt errichtete Netz von Haftorten. Im Zentrum stehen die Biografien von Menschen, die nach Kriegsende durch den NKWD und die Militärbehörden ohne Urteil über Jahre in sowjetischen Speziallagern festgehalten wurden. Die Schau blickt auch auf die Personengruppen, die von Militärtribunalen nach politischen Kriterien verurteilt wurden.

Der Grenzübergang Marienborn war der größte und bedeutendste an der innerdeutschen Grenze außerhalb Berlins. Die Kontrollen wurden am 1. Juli 1990 eingestellt. Die Gedenkstätte besteht seit 1996.

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Online-Redaktion

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