Apolda: Schauguss in der Jubiläumswoche
Neues Geläut für Kapellendorf
Die Kirche „St. Maria und Bartholomäus“ in Kapellendorf im Kirchenkreis Apolda-Buttstädt soll zwei neue Glocken erhalten. Das um das Jahr 800 errichtete Gotteshaus gehört zu den ältesten nachgewiesenen Sa-kralbauten Thüringens. In der heutigen Form ist die Kirche wesentlich durch das mittelalterliche Kloster geprägt.
Bereits Mitte Mai 2022 wurde in Passau bei der Glockengießerei Rudolf Perner die größere der beiden Glocken gegossen. Wie Volker Heerdegen, stellvertretender Vorsitzender des Gemeindekirchenrates, in Apolda mitteilte, werde der Guss der mittleren Glocke am 4. Juli, 19 Uhr, zu erleben sein.
Der Schauguss auf dem Melanchthonplatz vor der Lutherkirche in Apolda bilde den Auftakt einer Festwoche, mit der in diesem Jahr an 300 Jahre Glockengießertradition in Apolda erinnert werden soll.
Seinen Anfang nahm das Handwerk 1722 mit Johann Christoph Rose aus Volkstedt bei Eisleben. Der Glockengießer wurde mit dem Guss zweier Glocken für die geplante neue lutherische Stadtkirche in Apolda beauftragt. Rose, der fortan in der Stadt ansässig wurde, errichtete mit einem Zuschuss aus der hiesigen Kirchenkasse eine feste Gießhütte. "Eine der beiden ersten in Apolda gegossenen Glocken verrichtet bis heute ihren Dienst auf dem Turm der Lutherkirche", berichtet Heerdegen nicht ohne Stolz.
Betraut mit dem Guss der 320 Kilogramm schweren Glocke für die Kapellendorfer Kirche ist ebenfalls die Firma Rudolf Perner aus Passau. Die Gesamtkosten für den Guss belaufen sich auf 23 000 Euro. Finanziert wird das Glockenprojekt durch Spenden, die Stadt Apolda und Lottomittel des Freistaates Thüringen.
(red)
Autor:Online-Redaktion |
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