Schön war’s! Was bleibt?
Kommentar von Willi Wild
Ich stehe noch ganz unter dem Eindruck der Kirchentage auf dem Weg und bin beseelt vom Gemeinschaftserlebnis beim Festwochenende mit dem Abschlussgottesdienst in Wittenberg. Jetzt ist das lange vorbereitete und herbeigesehnte Ereignis schon wieder Geschichte. Eine schöne Geschichte, zumindest was die Ausführung anbelangt. Eine fröhliche Atmosphäre in den Städten, hilfsbereite Menschen mit orangen und grünen Tüchern auf den Straßen und Plätzen. Gesang, Gebete, Gottesdienste. Eine Vielfalt an Angeboten und sympathischen Festen des Glaubens.
Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer und Mitwirkenden hätte es nicht geklappt. Danke! Schade, dass das Engagement an manchen Stellen mangels Besuchern ins Leere gelaufen ist. In der öffentlichen Wahrnehmung spielten die Kirchentage auf dem Weg neben Berlin eine Nebenrolle. Sie hätten mehr Aufmerksamkeit verdient. In den westlichen Bundesländern waren die »kleinen« Kirchentage wenig bekannt. Für die, die kamen, war es ein Aha-Erlebnis.
Es war mutig und richtig, den Abschlussgottesdienst auf der Elbwiese vor den Toren der Lutherstadt zu feiern. Eine logistische Meisterleistung. Noch mutiger wäre es gewesen, den Kirchentag im Reformationsjahr ausschließlich den Lutherländern zu gönnen. Die Chance, eine der entkirchlichten Regionen Deutschlands ins Zentrum eines Kirchentags zu rücken, wird so schnell nicht wiederkommen.
Der Kirchentagszirkus zieht weiter. In zwei Jahren macht er in Dortmund Station. Bei den Kirchentagen traten Kirchenkreise und -gemeinden in den Austragungsorten an die Öffentlichkeit, wurden wahrgenommen. Wie das Himmelfahrtswochenende nachwirkt, dafür wird der Heilige Geist sorgen. Und: Reformation geht weiter!
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