GELDSACHEN
Seit der Wende von 1989 habe ich mein Geld bei der EKK
"Und der fühlt sich neu gestärkt, als er wieder Geld bemerkt." Wilhelm Busch hat das treffend formuliert, und auch ich fühle mich wohl, wenn ich einige Geldscheine und Münzen in meiner Hosentasche weiß, so dass für den Tag, die Woche, den Monat gesorgt ist. Vor einigen Tagen kam aber dieses Wohlgefühl ziemlich ins Wanken. Das ging so.
Seit der Wende habe ich mein Geld bei der EKK, der Evangelischen Kreditgenossenschaft Kassel. Inzwischen wurde sie umbenannt in "Evangelische Bank". Meinetwegen. Ich habe bei ihr ein Giro-Konto und mein Erspar-tes. Überweisungen sammle ich und schicke sie mit der Post nach Kassel. Abheben kann ich bei allen Volks- und Raiffeisen-Banken. Ich habe dafür zwei Karten: eine Giro-Card und eine Visa-Card. Das klappte bisher immer tadellos. Wenn ich Geld abhebe, dann nehme ich auch immer die Konto-Auszüge mit, die ich zu Hause ordentlich abhefte, und so bin ich immer auf dem Laufenden. Als ich zuletzt die Auszüge durchsah, fiel mir eine Überweisung in Höhe von 101,00 EU an die JOHANNITER-UNFALLHILFE E.V. auf, die ich mir nicht erklären konnte. Ich überweise denen 10 oder 20 EU, mehr aber nie. Und was war das für eine unrunde Summe? Ich schrieb an die Johanniter vor Ort in der Ettersburger Straße 51 und fragte an, ob sie etwas dazu sagen könnten? Sie konnten es nicht und rieten mir, mich an die zentrale Buchungsstelle in Berlin zu wenden. Die Tel.-Nr. konnten sie mir aber nicht nennen. Ich rief bei meiner Bank in Kassel an und nannte ihnen mein Problem.
Das ist immer ein bisschen nervig, bis man zu einem Berater oder einer Beraterin durchkommt. Wenn sie das und das wollen, dann drücken sie die "1"; wenn sie das und das wollen, dann drücken sie die "2". Dann ist der Platz aber noch lange nicht frei usw. Ja, man wolle das Geld von den Johannitern zurück fordern. Das sei kein Problem. Inzwischen war es November geworden, und ich wollte meine übliche Summe abheben. Doch der Auszahlungs-Automat nahm meine Karte gar nicht an, und auch die Konto-Auszüge konnte ich nicht abrufen.
Seitdem habe ich viele Male mit Kassel gesprochen: "Ja, man habe die Karte gesperrt, weil nicht klar sei, ob die bewußte Summe eine Fremdabhebung sei oder nicht?" "Ja, ich brauchte eine neue Karte. Die PIN bleibe die alte. Doch das dauere 7-10 Tage." Und wovon sollte ich in der Zwischenzeit leben? Zum Glück hatte ich ja die Visa-Card, mit der ich Geld abheben konnte. Die Herren und Damen hießen Hase und Diesler, Mader, Küpper und Lichtinghagen. Manchen Namen verstand ich auch nicht. Darüber hinaus bekam ich Post von der EB, der Evangelische Bank. Man habe einige Lastschriften nicht ausführen können (Krankenversicherung, Pflegever-sicherung und die Zeitung, da Konto gesperrt, und buche dafür je drei EU ab. Dazu kam von der Leiterin der Kundenberatung die Aufforderung zu einer schriftlichen Stellungnahme zum Thema "Unautorisierte Über-weisung", und die Kopie meiner Strafanzeige bei der Polizei wolle sie natürlich auch. Ich habe gar keine Straf-anzeige gestellt, und ich habe die Bank auch nicht aufgefordert, mein Konto zu sperren. Meine Frau sagte: "Vielleicht liegt der Fehler ja bei Dir, und Du hast versehentlich nach der 10 noch eine 1 getippt, so dass der Betrag 101,00 EU lautet. Mein Anruf in Berlin bei der zentralen Buchungsstelle ergab, dass meine übliche Unterschrift unter dem Zahlungsauftrag stehe.. So hat meine Frau (wieder einmal) recht. Am 07.11. finde ich eine neue Giro-Card im Postkasten. Im Kleingedruckten (!) steht, dass die neue Card mit der alten PIN zu verwenden sei. Als ich es am Tag darauf so versuche, zeigt das Displey an: "Diese Karte ist nicht zugelassen!"
Also wieder Anruf in Kassel. Ob ich schon einmal mit meinem Berater gesprochen hätte? Der könne alle regeln!
Ich wusste gar nicht, das ich einen persönlichen Berater habe. Der konnte aber gerade nicht, und als ich dann wieder einen der üblichen Beratenden hatte, sagte der. Ich brauchte nun doch eine neue PIN, und dann würde alles seinen Gang gehen. Die neue PIN kam nicht. Dafür rief der persönliche Berater an. Er wolle alles regeln. Da stünde an der falschen Stelle ein kleiner Haken, und der müsse weg. Also ging ich erneut zu meiner Volksbank und bekam meinen gewünschten Betrag mit der alten PIN ausgezahlt. Auch der falsch angewiesene Betrag kam zurück. Es geschehen noch Zeichen und Wunder! Aber eine Werbung für meine Bank ist das nicht!
Autor:Martin Steiger |
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