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Solche braven Pfarrersleut gibt's nicht mehr
DIE ALTEN PFARRERSLEUT

Fundstück aus dem Jahr 2010:  Margot Käßmann (M.), seinerzeit EKD-Ratsvorsitzende, richtet dem schaumburg-lippischen Landesbischof Karl-Hinrich Manzke (l.) im Anschluss an dessen Einführungsgottesdienst das Beffchen.  | Foto: epd-bild/Jens Schulze
  • Fundstück aus dem Jahr 2010: Margot Käßmann (M.), seinerzeit EKD-Ratsvorsitzende, richtet dem schaumburg-lippischen Landesbischof Karl-Hinrich Manzke (l.) im Anschluss an dessen Einführungsgottesdienst das Beffchen.
  • Foto: epd-bild/Jens Schulze
  • hochgeladen von Beatrix Heinrichs

Refrain: Ja so warn's, ja so warn's, ja so warn's die alten Pfarrersleut.
                   Ja so warn's, ja so warn's die alten Pfarrersleut.
                   Melodie: Ja so warn's, die alten Rittersleut

1. In der guten, alten Zeit, gab es brave Pfarrersleut.
     Ganz von altem Korn und Schrot. Leider sind die meisten tot.
2. Und das Kleid des Pfarrers war schwarzer Rock nur immerdar.
     Trug ihn draußen und zu haus, zog ihn nur zum schlafen aus.
3. Niemals gab es Spott und Hohn. Pfarrer war Respektsperson.
     Mancher freche Konfirmand spürte seine harte Hand.
4. Seine Frau, stets dienstbereit, hatte für den Gatten Zeit.
     Mit der Zwiebel auf dem Kopf rührte sie im Suppentopf.
5. So ein gutes Pfarrerspaar hatte eine Kinderschar, zahlreich wie
     der Sand am Meer, ein zwei Duzend und noch mehr.
6. In dem Pfarrhaus, groß und weit, herrschte die Gemütlichkeit.
     Für die Arbeit allemal gab's ein Haufen Personal.
7. Um die Zeit sich zu vertreiben, tat der Pfarrer Bücher schreiben,
     Rosen züchten, Bienen halten. Ja, sie hattens gut, die Alten!
8. Hat der Pfarrer den Katarrh, -damals war'n die Mittel rar-,
     hat er der Natur getrotzt  sich geräuspert, geschneutzt und gerotzt.

9. Und der Bruder Friedemann, schlank und fest fühlt er sich an, sitzt
     am Morgen schon und schreibt, denn er weiß:  "Wer schreibt, der bleibt!"
10. Und der Pfarrer Rüdiger, an vielen Kirchen baute er.
        Fragt Kollegen mit Gewörche: "Habt Ihr nicht 'ne kaputte Kirche?!"
11. Und der Bruder Martin Steiger, liebe, liebste Briefe schreibt er.
        Unversehns, man glaubt es kaum, kriegst du eine drauf gehau'n.
12. Und der Bruder Michael, selten einmal guckt er scheel. 
        Meistens ruft er ohne Föhn: "Das ist, das ist, das ist schön!"
13. Und der Pfarrer Neumann, Ingo; selten nur spielt er mal Bingo.
        Saß zumeist am Bett von Kranken. Niemals tat er heimwärts wanken.

14. So ein alter Pfarrersmann, der kam immer pünktlich an.
        Kam er wirklich mal zu spät, lag er sicher tot im Bett.
15. G'horsam war der Pfarrers Pflicht. Widerspruch, den kannt' er nicht.
        Wenn der Chef ihn angebrüllt, hat er sich geehrt gefühlt!
16. Alle: Solche braven Pfarrersleut gibt's nicht mehr seit langer Zeit.
        Nur die Geister von denselben spuken nachts in den Gewölben...

(Die Verse 1-8 und 14-16: gefunden bei Pfr. Bunge, Trusetal. Die Verse 
9-13 geschrieben  zum 70. meines Bruders Friedemann von M. St.)

Autor:

Martin Steiger

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