O WIE SCHMECKT DER KAFFEE SÜSSE
Kaffeemaschine
"O wie schmeckt der Kaffee süße...!" So klingt es schon in Bachs Kaffeekantate. Damals gab es allerdings noch keine Maschinen für diesen Genuss. Man musste die Bohnen mahlen, den Kaffee aufgießen und dann auf den Kaffeesatz achten. Heute macht das manch einer wieder so und betont, dass er gerade das so möchte. Wir haben zu Hause eine Maschine, bei der man die Zahl der Tassen festlegen kann, und das gefällt uns ganz gut, weil der Kaffee dann fertig ist, wenn die Gäste kommen. Kinder und Freunde von uns haben hoch komplizierte und teure Geräte mit unterschiedlichen Einstellungen (schwach, mittel und stark). Manchmal kann man noch Milchschaum zuführen. Aber immer nur für eine Tasse (groß, mittel, klein), so dass man den Eindruck gewinnen
muss: das eigentliche Frühstück besteht in der Zubereitung des auf die Person zugeschnittenen Kaffees. Und Wünsche hat die Maschine ja auch immer (Sie ist dem Geschlecht nach weiblich!): Wasser nachgießen! Bohnen
auffüllen! Trester leeren!
Wir hatten Enkeldienst in Sondershausen. Schwiegersohn Sebastian, der in Sondershausen arbeitet, hatte be-
ruflich in Rosenheim zu tun. Tochter Beate arbeitet in Weimar. Sie konnte die Kinder weder am Morgen in den
Kindergarten bringen noch am Nachmittag von dort abholen. Für dieses Mal waren wir angefragt, zu helfen, und wir hatten gern zugesagt. Was gibt es schöneres im Alter als Enkelkinder!? Wir blieben also über Nacht, und Sebastian hatte mir eine Liste gemacht für die Kaffeeherstellung am Morgen. Meine Frau hatte gleich erklärt: "Damit habe ich nichts zu tun!" Unsere Kinder haben eine kleine Maschine, die mit Pads arbeitet für eine große bzw. für zwei kleine Tassen. Rechts drei kleine Knöpfe: 1.Drücken und warten bis der Knopf aufhört zu blinken. Dann ist das Gerät betriebsfertig. 2.Pads (zwei) aus der Dose nehmen, oben einlegen und Deckel durch Drehung verschließen. 3.Drücken und warten, bis die Tasse voll ist. Fertig! So weit, so gut.
Ich bin ein Frühaufsteher und dachte: Machst dir erst einmal einen Kaffee! Als ich den 3. Knopf drückte, ging
ein Höllenlärm los, der durch das ganze Haus schallte. Eine Tür zum Flur gibt es nicht mehr. Die war vor Wo-chen ohne jeden Grund in Tausende von Teilen zerfallen. Als meine Frau, durch den Lärm geweckt, plötzlich in der Küche erschien mit der schönen Frage: "Was ist den hier los?", da drückte ich vor Schreck noch einmal den 3. Knopf, wodurch erneut Wasser zugeführt wurde. Die Tasse aber war schon voll. Besser wäre gewesen, den Stecker aus der Dose zu ziehen. Mir fiel aber bloß die Küchenrolle ein. Ich riss ein Blatt ab, steckte es in die volle Tasse, wodurch es sich vollsaugte, und ich Schlimmeres verhüten konnte. Zum Glück war das Wasser ohnehin fast verbraucht. Der Kaffee war wohlschmeckend, und später habe ich eine weitere Tasse ohne Probleme herstellen können. Den Lärm bei der Produktion kannte ich ja nun!
Autor:Martin Steiger |
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