Nach und nach kam sie wieder zu Kräften
SEHR BRISANT
Anfang November 2014 musste seine Frau zu einer Darmspiegelung ins Krankenhaus. Das ist bei ihr immer kompliziert, weil dann der Blutverdünner abgesetzt werden muss, den sie seit ihrer Herzklappen-OP braucht.
Die OP verlief nach Plan, und er durfte sie nach einer Nacht im KH wieder abholen. Da der Blutverdünner ab-
gesetzt war, entschloss sich seine Frau einen Zahn ziehen zu lassen, der ihr schon lange Ärger machte. Der Zahn wurde gezogen, und Arzt und Patientin hofften, dass die Blutung aufhören würde. Als das nicht geschah, fuhr er sie in die Notaufnahme des Sophien- und Hufeland-Klinikums. Dem diensthabenden Arzt (HNO) gelang es, die Blutung zu reduzieren. Die Nacht war unruhig. Als die Wunde auch am nächsten Morgen nicht aufgehört hatte zu bluten, überwies der Zahnarzt sie in die Zahnklinik nach Jena. Dort wurde die Zahngrube vernäht, so dass alles gut schien. Doch einen Tag darauf, -es war inzwischen Freitag- , verlor seine Frau erst weniger, dann aber gegen 22 Uhr, massiv Blut von der vorausgegangenen Darmspiegelung. (Das könne passieren, sagte der Operateur. Damit müsse man immer rechnen nach einer Spiegelung mit Abtragung.) Dem Wunsch seiner Frau, ins Krankenhaus zurück gebracht zu werden, in dem sie operiert worden war, wurde nicht entsprochen. Nach einer schrecklichen Nacht, während der in Jena abgewartet worden war, musste seine Frau annehmen, dass ihr Ende nahe sei. Sie rief ihn in den Morgenstunden an, er solle schnell kommen, sie müsse mit ihm ihr Ableben regeln. Er war völlig erledigt und fuhr sofort los. Sie lag in einem Zwei-Bett-Zimmer und war sehr schwach. Sie hatte die Nacht auf dem Schieber verbracht, der immer wieder geleert werden musste. Wir besprachen alles Nötige. Es war gerade Schichtwechsel, und die neue Stationsärztin, eine Frau Dr. P., erkannte die Dringlichkeit der Situation, leitete eine Not-OP ein, und die Blutung konnte gestillt werden.
Da hatte also ein Nachtdienst billigend in Kauf genommen, dass seine Frau verblutete oder in einen schwer beherrschbaren Zustand hätte kommen können...! Nach und nach kam sie wieder zu Kräften. Als wir am 05.12.2014 ihren 75. Geburtstag feierten, waren wir voller Dank, dass noch einmal alles gut gegangen war.
Doch beinahe wäre aus der Geburtstagsfeier eine Trauerfeier geworden...!
Autor:Martin Steiger |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.