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Gemeinsam am Esstisch

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 Remigration“ – ist das Unwort des Jahres. Auch wenn es im eigentlichen Sinne nur „Rückkehr“ oder „Rückwanderung“ bedeutet, wird es von rechtsextremen Gruppen wie der Identitären Bewegung umgedeutet.

Von Dietlind Steinhöfel

Was das heißt, wurde im November deutlich, als sich solche Gruppen in Potsdam trafen. Sie entwickelten Fantasien, Menschen mit Migrationshintergrund massenhaft auszuweisen.

Der Rassismus in Deutschland ist jedoch nicht auf Außenseiter beschränkt. Er begegnet uns im Alltag. So war auf einem Aufkleber an einem Mast in Weimar zu lesen: „Make Germany white again“ (Mach Deutschland wieder weiß).

Die große Gefahr, die von rassistischen Äußerungen ausgeht, ist nicht zu unterschätzen. Sie bricht sich Bahn in aggressiven Auseinandersetzungen, wo Menschen zu Schaden kommen, Dinge zerstört werden, wo Politiker nicht mehr sicher sind. Wohin soll das führen?

Zum Glück gibt es auch Proteste gegen solche Tendenzen. Oder Möglichkeiten der Begegnung. Seit einigen Jahren organisiert der „Interkulturelle Dialog Weimar“ das sogenannte Running-Dinner der Religionen. Von der Vorspeise in einem Gotteshaus, dem Hauptgang in einem anderen und dem Dessert wieder in einem anderen – Kirche oder Moschee – kommen Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen zusammen, essen und reden miteinander. Es sind gute Orte der Begegnung; sie bieten ein buntes Bild und tragen zur Verständigung bei.

Da entsteht vor meinen Augen das Bild eines großen Festes, wie es Lukas im Wochenspruch der vergangenen Woche beschreibt: Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes (Lukas 13, Vers 29).

Dietlind Steinhöfel | Foto: Burkhard Dube
Autor:

Online-Redaktion

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