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Neues Fenster für Priorau
Glühen im Walde

Fenster von David Schnell in der Dorfkirche Priorau | Foto: Johannes Killyen / Ev. Landeskirche Anhalts
  • Fenster von David Schnell in der Dorfkirche Priorau
  • Foto: Johannes Killyen / Ev. Landeskirche Anhalts
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In einem festlichen Gottesdienst am Sonntag, 29. August, um 14 Uhr wird das neue Altarfenster der Dorfkirche Priorau bei Dessau-Roßlau eingeweiht. Es wurde vom renommierten Leipziger Künstler David Schnell gestaltet und fügt sich in das Glaskunstprojekt „Lichtungen“ der Evangelischen Landeskirche Anhalts ein.

Seit mehreren Jahren werden Fenster in historischen Kirchen in Anhalt von Künstlerinnen und Künstlern neu gestaltet. Zu dem Projekt gehörten bereits über 20 Kirchen. Die Schirmherrschaft der „Lichtungen“ hat Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff übernommen.

Das Fenster in der Kirche Priorau wurde bereits vor Ostern in diesem Jahr eingebaut, konnte aufgrund der Corona-Pandemie bislang aber nicht eingeweiht werden. Den Gottesdienst am 29. August vor der Kirche gestalten Kreisoberpfarrerin Annegret Friedrich-Berenbruch, Ortspfarrerin Ina Killyen, Kirchenmusiker Florian Zschucke sowie Kirchenälteste aus der Gemeinde Priorau-Schierau. Der Künstler David Schnell wird ebenfalls anwesend sein.

Die Herstellung und der Einbau des Fensters von David Schnell wurde finanziell unterstützt durch eine Spende des Ecclesia Versicherungsdienstes (im Rahmen des Projekts „Leipziger Lichtungen – neue Kirchenfenster für Anhalt“) in Höhe von 10.000 Euro sowie der Möglichkeit der Spendenverdopplung, mit der die Landeskirche Anhalts Bauvorhaben ihrer Kirchengemeinden fördert. Hier kamen insgesamt 7.500 Euro zusammen.

Dorfkirche Priorau und Fenster von David Schnell

Der neogotische und einschiffige Putzbau im Fürst-Franz-Stil wurde 1817 errichtet. Zur Innenausstattung zählen die spätgotische Schnitzfigur eines Apostels und ein Sandsteinepitaph aus dem 16. Jahrhundert. Im Rahmen des Glaskunstprojektes „Lichtungen“ der Evangelischen Landeskirche Anhalts erstrahlt seit Ostersonntag 2021 ein Fenster des Leipziger Künstlers David Schnell (*1971) im Chorraum. In seiner Diagonalkomposition mit stürzenden Linien nimmt Schnell die Architekturlandschaft des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches auf. Die Farb- und Lichtwirkung des Fensters lässt Assoziationen zu Weggeschichten aus der Bibel und eigenen Erfahrungen zu: Nicht nur das Gelungene, auch das Missglückte macht unser Leben aus. Es fesselt die gerüsthafte und „bodenlose“ Komposition dieses Fensters als eine Art Vexierbild.

Farb- und Lichtwirkung sind ungewöhnlich prächtig und zentrieren wirkungsvoll den ganzen Raum. Als „Brücke zwischen Realität und Transzendenz“ (David Schnell) nimmt das Fenster mehrere Spielarten religiöser Bildlichkeit auf: Ruhe, Stille und Konzentration, aber auch abgründige Aspekte wie Irritation und Gefährdung.

Autor:

Johannes Killyen

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