Freitag vor 1
Immer auf der Suche

- hochgeladen von Beatrix Heinrichs
Sind wir nicht alle ständig schnüffelnd in der Spur? Egal ob Gott, Glück, Erfolg, die wahre Liebe oder meine Lesebrille und das Schlüsselbund. Mal ehrlich und Tacheles gesprochen: Wir Menschen gehen wie die Trüffelschweine dauernd auf der Suche nach irgendetwas und irgendwem.
Von Uwe Kraus
Beim Blättern im Kalender, der gerade wieder, kaum, dass wir ihn aufgehängt haben, seine Schlankheitskur startet, fand ich einen heiligen Helfer. Die Bayern haben ihm einen wenig schmeichelhaften Namen verpasst: „Schlampertoni“. Der Heilige Antonius, der auf dem 17.Januar-Kalenderblättchen strahlt, sammelt bei mir Sympathie-Punkte: Er soll bei der Partnersuche und beim Wiederauffinden verlorener Gegenstände helfen.
Ich brauche ihn zunehmend bei heimischen Suchaktionen, obwohl mir mein Hausarzt glaubhaft versichert hat, meine Symptome seien keineswegs gefährlich. Und meine Frau gibt mir gewöhnlich zwei Suchtipps auf den Weg. Die Beruhigungsvariante, die mir in meiner Eile selten hilft: Ruhe bewahren. Alles findet sich wieder an, wenn man das hektische Suchen einstellt und dann plötzlich auf das Verlegte stößt. Der andere Ratschlag: Gehe den Weg schrittweise zurück, raus aus dem Zimmer oder gar der Wohnungstür und kehre mit einem frischen Blick wieder zurück. Klingt einfach und klappt zu meinem Erstaunen ziemlich gut.
Vermutlich liegt es an der bemerkenswerte Fähigkeit, unsere Sichtweise zu verändern, um anders auf unsere Welt oder auch die Bibel zu schauen. Plötzlich kommen uns neue Ideen oder Erklärungen, und wir werden glücksselig vom Suchenden zum Finder. Dabei geht es um mehr als den wieder verknüpften Gedankenfaden, der uns gerissen war oder der Lieblingsfüller, der, trara, ich hatte ihn am Notizblock angesteckt, wieder aufgetaucht ist.
Trotz des Wiederfindens betreibe ich Vorsorge. Wer weiß, wofür es gut ist, denn der Antonius gilt als Multi-Talent: Um Dating-Termine sorgt er sich ebenso wie er als Schutzpatron unter anderem für Bäcker, Bergleute,
Reisende, Frauen, Kinder, Pferde und Esel aktiv ist.
Um aufs Suchen zurück zu kommen: Ich empfehle unsere aktuelle Ausgabe von „Glaube+Heimat“. Zugegeben, Partnerschaftsanzeigen fehlen dieses Mal. Doch ich kann mit dem „Schlampertoni“ im Schlepptau eine Garantie fürs Finden lesenswerter und streitbarer Texte geben.
Unsere Themen
- Stiefkinder: Theologisch verband die Täufer vor allem die Überzeugung, dass ein Mensch erst getauft werden sollte, wenn er mündig genug ist, über seinen Glauben zu entscheiden.
- Kirchenhüterin: Es geht nicht nur um die Geschichtsdaten, sondern die emotionale Bindung zur Kirche macht es.
- Hochzeitspaar: Erst standen sie in der Wendezeit auf verschiedenen Seiten, nun vorm Altar.
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Autor:Uwe Kraus |
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