Freitag, vor eins...
Unsere Seite 1 - Aufbrechen und Ankommen
"Es ist vorbei/ Bye, bye, Junimond/ Es ist vorbei/ Es ist vorbei/ Bye, bye." Sie kennen diese Lied-Zeilen sicher von Rio Reiser, und ich (Jahrgang 83) von der deutschen Boyband Echt. Der Juni, dieser erste wirkliche Sommermonat, ist schon wieder vorbei. Das erste Halbjahr - passé. Die Erinnerungen an den unendlichen Corona-Winter sind noch da, aber sie stechen nicht mehr so eisig. "Doch jetzt tut's nicht mehr weh/
Nee, jetzt tut's nicht mehr weh". Es ist vorbei. Ich meine fast, wir hatten im Juni für einen kurzen Augenblick ein Gefühl von Freiheit, von Unbeschwertheit, von Aufatmen.
Ich bin dennoch unruhig. Vor wenigen Tagen ist mein kleines Kind ein Jahr jung geworden und in wenigen Wochen wird mein großes Kind zum letzten Mal den Kindergarten besuchen. Viel Abschied, viel Neubeginn. Mit Kindern ist ja immer alles im Umbruch. Sechs-Wochen-Schub, Autonomiephase, Wackelzahnpubertät. Und immer wenn man denkt, man hat den Dreh raus, ist wieder alles anders. Was bleibt ist die Gewissheit, dass ich in den sechs Jahren meiner Mutterschaft mehr von meinen Kindern gelernt habe (vor allem über mich) als sie von mir.
Unterwegs zu sein mit anderen Menschen, verändert uns. Unterwegs zu sein mit Gott, bringt uns zurück zu uns selbst. Wir können Gott natürlich auch im Alltag entdecken (Die wunderbare Veronika Smoor hat darüber mit "Heiliger Alltag. Zwischen den Töpfen und Pfannen Gott begegnen" ein ganzes Buch geschrieben). Aber wie schön ist es, Gott einen größeren Raum zu schenken und sich dadurch beschenken zu lassen! Diese Sehnsucht zwischen Aufbruch und Ankommen kann das Pilgern stillen. Eine Auszeit, die zur Hoch-Zeit werden kann. Ich hätte in diesem Sommer große Lust dazu. Aber ich weiß schon, was meine Kinder dazu sagen. "Sind wir schon da?"
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Autor:Katja Schmidtke |
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