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Freitag, vor eins ...
Unsere Seite 1 - Die Erfindung der Norm

G+H Nr. 34 vom 21. August 2022 | Foto: Screenshot G+H

Was haben Carl Friedrich Gauß, Alexander von Humboldt und Walter Porstmann gemein? Sie haben Daten gesammelt  - im ganz großen Stil und noch Monde, bevor es im Silicon Valley Maschinen gab, die dazu in der Lage waren.

Ja, dem Deutschen sagt man gerne eine Vorliebe zum Bestimmen, Ordnen, Katalogisieren nach. Der Mathematiker Gauß und der Naturforscher Humboldt sind spätestens seit Daniel Kehlmanns gleichnamigen Roman bekannt  für ihre Bemühungen um die Vermessung der Welt. Mit dem Ingenieur Walter Porstmann verhält sich das möglicherweise etwas anders. Hätten Sie es gewusst: Er ist der Erfinder des DIN-Formats. Und das feiert 2022 sein 100-jähriges Jubiläum! 

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Mehr Infos zu unserer Leserreise "Wittenberg und Torgau – Luther & Landesgartenschau" finden Sie im Beitrag. Anmeldeschluss für die Reise in guter Gemeinschaft ist der 30. August. 

Leserreise: Wittenberg und Torgau – Luther & Landesgartenschau

Ein Blatt Papier hat DIN A4. Was sich so schön reimt, ist immer genau 21 Zentimeter breit und 29,7 Zentimeter lang. Na toll, so eine Erfindung kann nur von einem Theoretiker kommen, meint man. Aber weit gefehlt: Das krumme Maß hat einen guten Grund. Porstmann hatte die Idee, die Größe von Papierformaten nicht nach den Seitenlängen, sondern nach dem Flächeninhalt zu berechnen. Und schon wird es einfacher: Die Grundfläche von einem Quadratmeter entspricht dem Format A0 (841 x 1189 Millimeter). Wer einen Bogen A0-Papier in der Mitte faltet, erhält A1. Noch einmal falten ergibt A2 und so weiter. Wir lernen: Egal ob halbiert, geviertelt oder geachtelt – das Seitenverhältnis bleibt stets gleich.

Hintergrund für die Normung war das Bestreben, ein weltweit gültiges Format für Druckerzeugnisse zu schaffen. Das gelang nur knapp: In Nord- und Teilen Südamerikas nämlich hält man nach wie vor am Zollmaß fest. Lobenswert ist allerdings der Aspekt des Umweltschutzes, den Porstmann schon damals mit bedachte: Einheitliche Formate bedeuteten auch eine «Schonung unserer kostbarsten Güter, der Wälder», meinte er. 

Übrigens: Ihre Kirchenzeitung kommt zu Ihnen im Berliner Format. Auf 315 × 470 Millimeter haben wir auch in dieser Woche wieder für Sie viele frohe Botschaften zusammengetragen. Gute Lektüre!

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Autor:

Beatrix Heinrichs

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