Freitag, vor eins ...
Unsere Seite 1 - Frohe Kunde mit Punkten
An einem Stück Stoff hat sich schon so manche hitzige Diskussion entzündet. Denken Sie nur an den Bikini oder den Mini-Rock und nicht zu vergessen: die Jogginghose. Ja, Kleider machen Leute. Das kellersche Dilemma bekommt nun auch die Ikone des "Polka Dots" zu spüren.
Minnie Maus, die Freundin von Walt Disneys Kult-Comic-Helden Micky, hat nach Jahrzehnten eine Typveränderung gewagt. Statt ihres roten, weiß gepunkteten Kleides trägt sie fortan einen dunkelblauen Hosenanzug - und das nicht etwa von der Stange, nein! Entworfen hat den Zweiteiler Star-Designerin Stella McCartney. Große Begeisterung dürfte die Neuerung bei jungen, modebegeisterten Fans nicht auslösen. Statt lässiger Rüschen und Mut zur Farbe nun also gediegenes Revers samt Bügelfalte. Oh, Stella, das hätte man unverkrampfter stylen können!
Zum Beispiel indem man den Blazer mit einer Jogginghose kombiniert! In ihr fließt schließlich der Stil der 20er-Jahre - dem Jahrzehnt, in dem sowohl Minnie als auch die Jogginghose erfunden wurde - mit dem aktuellen Homeoffice-Trend zusammen. Ihr Schlabber-Image hat sie längst abgelegt, selbst große Designer führen sie in ihren Kollektionen. Dabei stünde das bequeme Jersey, anders als der verstorbene Modeschöpfer Karl Lagerfeld behauptet, nicht für Kontrollverlust. Vielmehr sei die Jogger ein rebellisches Statement, meint Soziologe Lutz Hieber: «Die Jogginghose ist Ausdruck einer unverkrampften Lebenshaltung, die sich kaum darum schert, überkommenen Maßstäben zu entsprechen.» Das hätte sicher auch Minnies geistigem Vater Walt Disney gefallen. Schließlich hatte er Minnie als Hommage an den "Flapper" kreiert, jene Frau der Jazz-Ära, die getrost auf Korsagen und High Heels verzichten konnte.
"Sorgt euch nicht um das Leben, was ihr essen sollt, auch nicht um den Leib, was ihr anziehen sollt. Denn das Leben ist mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung", so steht es bei Lukas im 12. Kapitel. Eine gute Nachricht, die für weit mehr Entspannung sorgt, als es je eine Jogginghose könnte! Und damit nicht genug der frohen Kunde: High Heels und Hosenanzug sind sowieso entbehrlich, wenn man den Gottesdienst gerne im Rundfunk oder Fernsehen von zu Hause aus verfolgen möchte.
Am Sonntag gibt es dazu die Gelegenheit: MDR KULTUR überträgt ab 10 Uhr aus Worbis. Wir berichten in unserer aktuellen Ausgabe in dem Beitrag "Wellen aus Worbis" über die Gottesdienst-Vorbereitungen des Jugend-Teams um Lektorin Evelyn Lach.
Daneben widmen wir uns schwerpunktmäßig dem Thema Sonderseelsorge. Wir nehmen Sie mit auf einen Besuch ins Gefängnis, stellen Ihnen einen langjährigen Krankenhausseelsorger vor und berichten über die Herausforderungen in der Schulseelsorge. Gute Lektüre!
Unsere Themen
- Hinter Gittern: Die Gefängnisseelsorge wird in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. In der JVA Burg lernt unser Autor André Poppowitsch die Arbeit des Seelsorge-Teams kennen.
- Vor der Kirchentür:Die Weimarer Stadtkirchengemeinde lädt zu Friedensgebeten ein. Beteiligt hatten sich 150 Menschen, neben Gemeindegliedern auch sogenannte Spaziergänger sowie Mitglieder eines Bürgerbündnisses. Willi Wild war vor Ort und berichtet.
- Bei den Menschen: Pfarrer Hans Bartosch ist seit 30 Jahren als Krankenhausseelsorger in den Pfeifferschen Stiftungen tätig. Er sieht in der Seelsorge eine große Chance der Kirche. Claudia Crodel hat ihn getroffen.
- Auf dem Weg: Die Superintendentin des Altenburger Landes, Kristin Jahn, übernimmt ab März die Leitung des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Mit Paul-Philipp Braun sprach sie über Heimat und Glaube.
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Autor:Beatrix Heinrichs |
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