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Freitag, vor eins ...
Unsere Seite 1 - Glühwürmchen und Gedankenblitz

G+H Nr. 25 | Foto: G+H Screenshot

Auch wenn bereits am Mittwoch der längste Tag des Jahres und damit der kalendarische Sommerbeginn markiert wurde, die Tageslänge verändert sich erst am 26. Juni. Dann wird die Nacht um eine Minute länger, oder der Tag kürzer, je nach dem, von welcher Seite man es betrachtet.

Wir befinden uns in der Johanni-Zeit. Das merkt man an dem blühenden Johanniskraut, an den reifen Johannisbeeren und an den paarungsbereiten Johanniswürmchen, die mit den Johannisfeuern des Nächtens um die Wette leuchten.

Eine alte Bauernweisheit besagt:
Wenn die Johanniswürmchen schön leuchten und glänzen,
kommt`s Wetter zu Lust und im Frieden zu tänzen:
verbirgt sich das Tierchen bis Johanni und weiter,
wird`s Wetter einstweilen nicht warm und nicht heiter.

Der Gedenktag Johannes des Täufers ist am 24. Juni, dem traditionellen christlichen Mitsommerfest. Der Johannistag ist der Tag, an dem an der Geburt von Johannes gedacht werden soll, dem letzten wichtigen Propheten vor Jesus Christus - und zwar genau sechs Monate vor Weihnachten, der Geburt Jesu. Johannes hat den Beinamen der Täufer, weil er Jesus im Jordan getauft haben soll:
"In jenen Tagen kam Jesus aus Nazaret in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen."
(Markus 1,9)


Warum sich Jesus taufen lässt

Jesus selbst ist der Erlöser, auf dessen Namen wir getauft werden. Warum hat er sich dann von Johannes taufen lassen? Zielte doch die Taufe des Johannes auf Umkehr und Vergebung der Sünden. Aber hatte Jesus, von dem es an anderer Stelle heißt, dass er von keiner Sünde wusste, Vergebung nötig? Alles nur eine Show?

Theologen begründen es so: In Jesus zeigt Gott seine Solidarität mit den Menschen. Der Gottes- und zugleich Menschensohn identifiziert sich mit den Sündern. Seine Taufe weist auf den großen Akt auf Golgatha hin. Jesu  öffentliches Wirken läuft darauf hinaus. Am Kreuz gibt Jesus sein Leben, um die der Sünde verfallene Menschheit zu retten.

Eine weitere Dimension ist, dass Johannes vom Stamm Levi abstammte und ein direkter Nachfahre des Priesters und Mosebruders Aaron war. Eine Aufgabe der Priester im Alten Testament war, Gott Opfer zu bringen. Die Taufe Jesu war quasi eine priesterliche Präsentation des ultimativen Opfers. "Siehe, das ist das Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!"

Um Johannes und die Taufe geht es in der aktuellen Ausgabe.

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Autor:

Willi Wild

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