Vorgestellt
Kontaktmann nach Osteuropa
Zum 1. November wird der frühere sächsische Landesbischof Carsten Rentzing Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) für die lutherischen Kirchen in Mittel- und Osteuropa. Vorgesehen ist, dass der 53-Jährige in seiner neuen Funktion in der VELKD eng mit dem Martin-Luther-Bund, dem Diasporawerk der VELKD, und dem Deutschen Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes zusammenarbeitet. Rentzings neuer Dienstort ist der Sitz des Martin-Luther-Bundes im fränkischen Erlangen
Was erwartet Sie in Ihrem neuen Dienst?
Carsten Rentzing: Die Übernahme meines neuen Dienstes ist für mich aufregend und herausfordernd zugleich. Theologische Arbeit, Netzwerkbildung und die geistliche Stärkung der Gemeinschaft zwischen den Gliedkirchen der VELKD Deutschlands und darüber hinaus mit den Kirchen in Mittel- und Osteuropa sind dabei wesentliche Bestandteile der Aufgabe. Die Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes 2023 in Krakau wird darin ein erster konkreter Zielpunkt sein.
Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit den lutherischen Kirchen in Mittel- und Osteuropa gemacht?
In den letzten Jahren hatte ich vielfältige Kontakte nach Mittel- und Osteuropa. Die meisten lutherischen Kirchen dort befinden sich in einer Diasporasituation. Es war und ist für mich immer wieder faszinierend zu sehen, welche gesegnete Arbeit diese Kirchen aus ihrer Minderheitensituation heraus leisten. Sie brauchen sich auch in ihrem gesellschaftlichen Engagement und ihrer gesellschaftlichen Wirksamkeit keinesfalls zu verstecken. Während wir in Deutschland oft nur über unsere sinkenden Mitgliederzahlen klagen, lebt man in Mittel- oder Osteuropa treu und fröhlich seinen Glauben, trotz geringer Zahlen. Davon ließe sich einiges lernen.
Worauf freuen Sie sich besonders?
Ich freue mich besonders auf die Begegnungen mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa, die ich immer als sehr herzlich, dankbar und verheißungsvoll empfunden habe.
Welche Ziele setzen Sie sich?
Zwei Ziele habe ich persönlich besonders im Blick: Unser Kontinent braucht von Ost nach West mehr Kommunikation und gegenseitiges Verständnis zum Zusammenhalt. Das ist eine Zukunftsfrage für unsere Gesellschaften. Die Potentiale, die dafür in der lutherischen Kirchengemeinschaft liegen, müssen stärker genutzt werden.
Zudem liegt es mir am Herzen, die lutherische Weltgemeinschaft für die Jugend erfahrbarer zu machen. Unser Blick sollte sich dabei gerade auch nach Mittel- und Osteuropa wenden. Auch hierfür wird die Vollversammlung des Lutherischen Weltbunds ein guter Anlass sein.
Die Fragen stellte Mirjam Petermann.
Autor:Mirjam Petermann |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.