Bud Spencer: Museum erinnert an den Schauspieler
Ein handzahmer Himmelhund
Rumms! Die Faust scheppert von oben auf den Schädel des Ganoven: Der Dampfhammer von Bud Spencer ist legendär. An seinem fünften Todestag eröffnete im "Römischen Hof" in Berlin ein Museum zu Ehren Carlo Pedersolis, wie Bud Spencer mit bürgerlichem Namen hieß.
Von Rainer Nolte
Berühmt wurde Pedersoli durch seine Westernkomödien mit Terence Hill. Auch wenn Filme wie "Vier für ein Ave Maria", "Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle", "Vier Fäuste für ein Halleluja" oder "Zwei Missionare" den Glauben nicht ernsthaft betrachteten, liefen sie auch in kirchlichen Filmsälen. So durfte Bud Spencer – der Künstlername entstand aus seiner Bewunderung für Schauspieler Spencer Tracy und Budweiser-Bier – auch mal einen Priester aus dem Beichtstuhl zerren und ihn mit drohender Faust an das Beichtgeheimnis erinnern.
"Die Kirche hat unsere Filme sofort verstanden und geschätzt, dass darin kein Tropfen Blut zu sehen ist und erst Recht keine Toten", hatte Pedersoli einmal geäußert. Zudem sei er katholisch und habe das Bedürfnis zu glauben. Im fortgeschrittenen Alter benötigte er nach eigenen Worten die Religion mehr denn je: Immer stärker erkenne er, "wie nichtig all das ist", worauf er früher großen Wert gelegt habe. Wer sich nur für vergängliche Dinge wie Sport und Berühmtheit einsetze und nur nach Ruhm und Erfolg strebe, "der ist ein Dummkopf".
Am 31. Oktober 1929 in Neapel geboren, übersprang er später zwei Schulklassen und begann 1946 ein Jurastudium. Zu Beginn der 50er-Jahre startete der durchtrainierte Pedersoli eine Sportlerkarriere: Als Schwimmer wurde er mehrfach italienischer Meister und war Olympiateilnehmer 1952 und 1956. Wohl sein athletischer Körper verschaffte dem 1,94-Meter-Hünen parallel die ersten kleinen Filmauftritte ("Quo Vadis", "Hannibal"). Doch vor seinem Durchbruch als Haudegen kam er erstmal unter die Haube: 1960 heiratete er in Rom seine Maria, die er schon 15 Jahre kannte und die bis zum Tod an seiner Seite stand. Das Ehepaar bekam einen Sohn und zwei Töchter.
Pedersoli legte auch viel Wert auf Freunde. "Ich glaube, dass sich die echten Freunde im Leben an den Fingern einer Hand abzählen lassen", schrieb er in seinem wenige Monate vor seinem Tod erschienenen Buch "Was ich euch noch sagen wollte …". Selten erlebe man unverhoffte Begegnungen mit Menschen, die ein ganz ähnliches Schicksal haben wie man selbst. "Mir ist das mit Terence passiert." Die Freundschaft mit Mario Girotti alias Terence Hill war ein wesentlicher Garant für den Erfolg des Duos mit insgesamt 17 gemeinsamen Filmen. "Ich habe meinen besten Freund verloren, ich bin er-schüttert", sagte Girotti nach Buds Tod.
Angst vor dem Tod hatte Spencer nach eigenem Bekunden nicht. Er glaube daran, "dass man nicht wirklich stirbt", sagte er. Auf die Frage nach dem Wunsch für seine Henkersmahlzeit sagte er einmal in einem Interview: "Spaghetti. Mit Jesus Christus."
(kna)
Autor:Online-Redaktion |
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