Worte zum Tag aus Meran
Sonnabend, 21. März
Der Herr spricht: Ich will Frieden geben in eurem Lande, dass ihr schlaft und euch niemand schrecke.
3. Mose 26,6Der Friede Gottes, der höher ist als unsere Vernunft, er bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Philipper 4,7
Der Frieden in unserem Land hat sich verändert. Die aktuellen Bilder und Zahlen erschrecken unser Gemüt. Unsere Herzen und Sinne ängstigen sich, ich spüre eine bedrückende Hilflosigkeit, wenn ich Bilder wie die in Bergamo im Fernsehen verfolge. Und doch gibt es eine Hoffnung und einen Frieden in diesen Tagen, an denen ich gerne festhalten möchte. Ich spüre eine große Solidarität mit den Gefährdeten in unserer Gesellschaft. Ich spüre eine große Dankbarkeit mit den Handelnden in diesen Tagen. Nicht der Gewinn und der Kommerz bestimmt in diesen Tagen unsere Gesellschaft, sondern die Fürsorge und die Nächstenliebe.
Mich erreichen unzählige Nachrichten der Dankbarkeit über empfangene Hilfe und Seelsorge. In der Evangelischen Gemeinde Meran hat sich ein Netz von Telefonaten über das ganze Gemeindegebiet gespannt, in denen man kommuniziert und organisiert. Mut machende Texte und Bilder gehen von Haus zu Haus. Ich habe das Gefühl, dass trotz der verordneten Distanz eine wunderbare und heilende Nähe entstanden ist. Menschen singen, beten und Tanzen zeitgleich. Kerzen leuchten in den Fenstern als Zeichen der Dankbarkeit, Lieder erklingen an geöffneten Fenstern und auf Balkonen. Wofür man früher vielleicht als „verrückt“ erklärt worden wäre, wird heute beklatscht und bejubelt. Frühlingsgefühle kommen in uns auf.
Wir feiern den Frühlingsanfang und es drängt uns nach draußen in die Natur zu gehen und die Spuren von Gottes Schöpfung zu spüren und einzuatmen. Der Blick aus dem Fenster verspricht uns bis jetzt zumindest eine gewisse Vorfreude auf „Gottes schöne bunte Welt“!
Ich möchte Sie / Euch heute dazu einladen und ermutigen, den Blick auf diese unsere Welt zu Papier zu bringen. Egal ob Ihr gut malen könnt oder nicht, per Bleistift, Buntstifte oder Wasserfarben, bringt die Facetten dieser Tage auf Leinwand, Papier oder Karton und schickt mir diese Bilder für eine Ausstellung in unserer Christuskirche.
Und: Der Friede Gottes, der höher ist als unsere Vernunft, er bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus! (Philipper 4,7)
Pfarrer Martin Krautwurst
In der aktuellen Ausgabe lesen Sie das Interview mit dem Autor über die aktuelle Situation in Südtirol. Täglich versorgt er seine Gemeinde mit einem Wort zum Tag mit einer konkreten Handlungsaufforderung für den Tag. Zu lesen sind seine Andachten jetzt auch auf meine-kirchenzeitung.de
Autor:Online-Redaktion |
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