Gemeindediakonie
Die Engel aus Mühlberg
Kontakt und Begegnungen sind für ältere Menschen oft gar nicht so einfach. Vor allem, wenn sie nicht mehr so gut zu Fuß sind. In Mühlberg (Kirchenkreis Gotha) hat die Kirchengemeinde deshalb das Projekt „Gemeindediakonie Lebensfreude“ gestartet.
Von Andrea Terstappen
„Wir fahren Leute zum Arzt. Wir begleiten sie zu ihren Freundinnen oder Freunden“, sagt Pfarrer Matthias Müller. „Und wir bieten Ausflüge an, einmal die Woche, für diejenigen, die schon lange nicht mehr rausgekommen sind“.
Gemeinschaft erleben, darum geht es. Zahlreiche Veranstaltungen von der Lesung bis zur Bastelrunde tragen dazu bei. Ehrenamtliche Mitarbeiter besuchen die Betagten auch zuhause oder schieben sie mit dem Rolli eine Stunde durch den Ort. „Wir wollen kleine, schöne, andere Impulse setzen, so dass Leute wieder mehr Freude am Leben haben“. Auch das gemeinsame Kochen ist beliebt. „In unserer großen Küche, die wir eingerichtet haben im Gemeindehaus“, so der Pfarrer.
Sandra Menger koordiniert für die Gemeindediakonie in Mühlberg das Freiwilligen-Team. Neue Ehrenamtliche sind sehr willkommen. „Wir machen das nicht nur in Mühlberg, sondern für die gesamte Gemeinde ›Drei Gleichen‹ und darüber hinaus. Es spricht sich so langsam rum“. Das Netz der Helfer erstrecke sich bis nach Arnstadt, ins Amt Wachsenburg, den Ilmkreis und Nesse-Apfelstädt.
"Man fühlt sich einfach glücklicher, wenn man was Gutes tun kann"
Um die 75 Seniorinnen und Senioren kümmern sich zurzeit 15 Freiwillige. „Ohne Ehrenamtliche wäre das gar nicht machbar. Also, das sind wirklich unsere ganz persönlichen Engel“, betont Sandra Menger.
Sie leitet bald auch wieder eine der zertifizierten Weiterbildungen für Neu-Einsteiger. Im Rahmen der Schulungen werde auch immer ein Erste-Hilfe-Kurs angeboten, so Pfarrer Müller. „Wir haben Ärzte, die uns freiwillig unterstützen. Und wir haben Krankenschwestern, die uns zum Umgang mit Pflegebedürftigen coachen.“ Die zahlreichen Ehrenamtlichen, die sich hier engagieren, stammten meist aus den Ortschaften selbst.
Den Fahrer für die Senioren mit Pflegestufe und die Stelle der Koordinatorin finanziert die Kirchengemeinde durch Fördermittel vom Land sowie durch sogenannte Entlastungsleistungen der Pflegekassen. „So können wir die festen Stellen auch ordentlich vergüten.“ Das sei ihm wichtig, sagt Matthias Müller. "Damit auch eine gewisse Professionalität und Verlässlichkeit die Arbeit auszeichnet.“
Die „Gemeindediakonie Lebensfreude“ bringt in Mühlberg und der Region „Drei Gleichen“ viele Engagierte näher zusammen, so erlebt es Pfarrer Müller. Das seien sowohl Gemeindeglieder als auch Menschen, die gar nicht in der Kirchengemeinde sind, aber sich trotzdem engagieren wollen. "Man fühlt sich einfach glücklicher, wenn man was Gutes tun kann.“
Infos und Kontakt zu Koordinatorin Sandra Menger über: Telefon (03 62 56) 15 38 87
Autor:Online-Redaktion |
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