Ev. Gemeinschaftsschule beendet erstes Schuljahr
Feuertaufe bestanden
Kleiner als zunächst geplant, dafür aber umso entspannter ist der Start der neuen evangelischen Gemeinschaftsschule in Weimar verlaufen.
Von Conny Mauroner
Ein Schuljahr haben die 15 Kinder der ersten bis dritten Klasse nun hinter sich. Stolz hielten sie in der vergangenen Woche ihre Zeugnisse in der Hand.
Gab es Startschwierigkeiten oder Anlaufprobleme? Bei dieser Frage muss Ramón Seliger passen. "Auch wenn ich intensiv darüber nachdenke, fällt mir spontan nichts ein. Natürlich gab es die eine oder andere Situation, in der unsere Lehrerinnen improvisieren mussten. Aber problematisch war da nichts", sagt der Direktor der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein, die Trägerin der Einrichtung ist.
Schulleiterin Christina Winterfeldt denkt bei dieser Frage zuerst an die Räumlichkeiten: "Die könnten natürlich noch besser sein." Entstehen wird die Schule im alten Mutterhaus des Sophienhauses. Übergangsweise sind die Klassen in unmittelbarer Nähe im Johannes-Landenberger-Förderzentrum untergebracht. "Dort hat man uns herzlich aufgenommen", sagt Winterfeldt. Aber wir sind schon sehr eingeschränkt und nutzen deshalb auch gern einmal Balkon und Flure mit." Und wann immer sich die Möglichkeit dazu bietet, entdecken die 15 Kinder - mit und ohne Einschränkungen - die Natur und ihre Umgebung. "Es gehört zum Lernkonzept. Wir gehen in den Park und in die Nachbarschaft", erklärt Winterfeldt. Auch mit dem benachbarten Seniorenheim und dem Kindegarten gebe es gemeinsame Aktionen und Feste. Die Schule profitiere von diesem "Campus" der Diakonie. Alle Generationen würden sich hier im Innenhof treffen.
"Wir haben beobachtet, wie toll die Kinder reagieren. Die Hemmschwellen sinken. Die Inklusion wird hier gelebt und funktioniert. Auch gegenüber beeinträchtigten Kindern zeigt hier keiner Vorbehalte", freut sich Ramón Seliger.
Gelernt wird klassenübergreifend: Die Jüngeren schauen von den Älteren ab - und umgekehrt. Betreut werden sie dabei von vier Pädagogen und Schulbegleitern. Weil das Team klein ist, könnte das gerade bei Krankheitswellen einmal zum Problem werden, hatte Schulleiterin Winterfeldt befürchtet. „Doch wir haben es geschafft. Selbst im Februar, als viele die Grippe hatten, haben wir durchgehalten. Wir mussten nicht ein einziges Mal schließen.“
Die positive Stimmung und das Konzept haben sich auch bei den Eltern herumgesprochen. Das Angebot dieser alternativen Schule scheint viele anzusprechen. "Das Interesse an Schulplätzen ist höher als unser Angebot, und das trotz Schulgeld", so die Schulleiterin. „Leider müssen wir viele Eltern und Kinder vertrösten.“
Im kommenden Schuljahr wird die Gemeinschaftsschule wachsen. Es zieht eine zweite Klasse mit weiteren 19 Kindern ein. Auch neue Kollegen kommen hinzu. Dafür soll übergangsweise ein Container aufgestellt werden. Bis das Haupthaus im Sommer 2025 fertig saniert ist, werden die Kinder dort untergebracht. Ziel ist es, einmal Plätze für 360 Kinder bis zur zehnten Klasse zu haben.
Autor:Online-Redaktion |
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