Büros für ausländische Mitbürger
Jubiläum im Kirchenkreis Erfurt
Ausblick Die EKM beteiligt sich an der bundesweiten Interkulturellen Woche unter dem Motto "Zusammen leben, zusammen wachsen". Zu den Angeboten gehören von Sonntag an Konzerte, Gottesdienste und Friedensgebete, aber auch Feste, Workshops und Vorträge, sagte eine EKM-Sprecherin. Als Initiative der christlichen Konfessionen 1975 in ganz Deutschland gestartet, wird die Woche inzwischen auch von Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden oder Migranten-Organisationen unterstützt.
Grußwort des Landesbischofs
Wo Menschen sich begegneten, könnten sie miteinander und aneinander wachsen, erklärte Landesbischof Friedrich Kramer. Er dankte allen, "die ihre Kraft, ihre Kreativität und ihre Zeit einbringen, um Räume zur Begegnung zu öffnen." Sie bauten mit an einer Kirche und einer offenen Gesellschaft, die der Verschiedenheit Raum gebe.
In seinem Grußwort zur Interkulturellen Woche dankte Kramer allen, die Vertrauen aufbauen, das Gespräch nicht abbrechen, für andere Menschen und den Schutz ihrer Würde eintreten: "Sie treten für Frieden und Gerechtigkeit ein."
Ausdrücklich benannte er auch diejenigen, die sich trotz Vorurteilen, Ablehnung und Gewalt nicht davon abhalten ließen, dem Gemeinwesen, in dem sie lebten, Anteil zu geben an ihrer Lebenserfahrung, ihrem Glauben und ihrem kulturellen Reichtum. "Ich danke allen, die an ihrem Platz mit Verantwortung übernehmen für unsere Kirche, das Gemeinwesen, die Stadt, die Gesellschaft, das Haus Europa, die Welt, in der wir leben, für Demokratie, Freiheit, Grundrechte zum Wohle aller", so der Landesbischof.
Gottesdienste, Konzerte, Gebete und Feste
In Halle wird unter anderem zu einem ökumenischen Gottesdienst zum Thema "Gottes Geist öffnet Herz und Verstand" in die Moritzkirche und zu einer interreligiösen Veranstaltung von Frauen unter dem Motto "Gebete und Hoffnung" in den Dom der Saale-stadt eingeladen. In der Jacobikirche in Sangerhausen gibt es Lesungen über Afghanistan und China.
In Thüringen organisieren nach Angaben der Landeskirche etwa in Schmölln Mitarbeiter des Diakonats eine Outdoor-Galerie. In Weimar werde zum interreligiösen Abendspaziergang im Park an der Ilm eingeladen.
Außerdem blickt das Büro für ausländische Mitbürger des Evangelischen Kirchenkreises Erfurt auf 20 Jahre seit seiner Gründung zurück. Zeitgleich mit dem Beginn der Interkulturellen Woche lädt das Büro am Sonntag zu einem "Tag der offenen Tür" ein. Die Besucher erwarte ein Rückblick auf die Arbeit in Form einer Diashow. Außerdem würden eine Fotoausstellung und Video-Interviews gezeigt.
Lange Tradition in Erfurt
Nach den Angaben einer Sprecherin des Kirchenkreises reicht die Geschichte des Büros noch weiter zurück. Schon Ende der 80er-Jahre habe eine Gruppe Engagierter in der Evangelischen Stadtmission Erfurt damit begonnen, Begegnungen mit ausländischen Mitbürgern zu organisieren. "Heute hat sich daraus eine Einrichtung entwickelt, die sich mit Herz und Professionalität für Migranten einsetzt", fügte sie hinzu. Aus dem kleinen Kontaktbüro sei längst eine professionelle Beratungsstelle mit breitem Aufgabenfeld geworden. Hier würden sprach- und integrationsfördernde Kurse angeboten, Projekte und interkulturelle Veranstaltungen organisiert und die alltagsnahe Begegnung zwischen Migranten und Deutschen gefördert.
Das 20-jährige Jubiläum solle mit allen gefeiert werden, die sich mit dem Büro verbunden fühlten, sagte Nguyen Thi Ung, die Leiterin der Einrichtung. "Erst im Rückblick wird bewusst, wie viele Menschen bei uns Starthilfe gesucht und gefunden haben und heute ein selbstständiges und selbstbewusstes Leben führen", fügte sie hinzu. Sie seien Fremde gewesen, "jetzt leben sie unter uns, haben Heimat, Arbeit und Zukunft gefunden". (epd/red)
Autor:Online-Redaktion |
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