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Demokratie
Thüringen nach der Wahl

Foto: G+H

Glaube und Heimat hat sich intensiv mit dem Wahlausgang beschäftigt. Ein Wahlausgang, mit dem , so vermute ich, keiner so richtig glücklich ist. Und es wurde der Begriff "Demokratie" häufig thematisiert und einer Partei abgesprochen.  Leider fehlt mir in der so wichtigen Diskussion über Demokratie die inhaltliche Auseinandersetzung mit zwei thüringischen Vorkommnissen, die die Demokratie stark verletzt haben:
1. Die Wahl des FDP Mannes Kemmerich zum Ministerpräsidenten, der durch Frau Merkel zum Rücktritt gezwungen wurde. Das Bundesverfassungsgericht hat diese Aktion der Bundeskanzlerin als rechtswidrig verurteilt.
2. Die seinerzeit versprochenen Neuwahlen nach eineinhalb Jahren wurden unter fadenscheinigen Gründen dem Volk vorenthalten und zwar von denjenigen Parteien, die sich im alleinigen Besitz von Demokratie brüsten. Wahlen abzusagen ist nicht sehr demokratisch.
Diese beiden Vorkommnisse, die seit Bestehen der Bundesrepublik einmalig sind, spielten weder im Wahlkampf noch in der öffentlichen Diskussion eine spürbare Rolle, was nicht gerade für eine ausgeprägte Sorge um Demokratie spricht. 
Wir sollten mit dem Demokratiebegriff respektvoller und ich ergänze gerne, kenntnisreicher umgehen. Der Demokratiebegriff ist sehr komplex. Von uns mit guten Argumenten als undemokratisch bezeichnete Staaten haben sich selbst demokratisch genannt, so z.B.die DDR und die Demokratische Republik Kongo.
Schlagworte von Leuten zu übernehmen, die in der Vergangenheit - siehe oben- gezeigt haben, wie leichtfertig sie mit Demokratie umgehen, sollte Kirche nicht übernehmen. Politik ist für Kirche ein schlüpfriges Terrain und die Geschichte kennt zu viele Beispiele, wo Kirche auf das falsche politische Pferd gesetzt hat.
Kirche ist für etwas Besseres da: Für den Glauben, für die Menschen, für Versöhnung und Lebensorientierung.  Kirche, wann lernst du das endlich!

Autor:

Alexander v.Medem

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