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Hey, ich bin’s – Jesus!
Jesus hat die Welt verändert und ist für viele noch nach 2000 Jahren eine unglaubliche Inspiration. Fabian Vogts Buch "Jesus für Eilige" fasst die wichtigsten Ideen des außergewöhnlichen Mannes aus Nazareth zusammen. Kurz und knackig schildert es Jesu Lebensgeschichte und erzählt von seinen wegweisenden Impulsen – hier sind einige Auszüge.
Jesus: eine kurze Biografie
Wofür Jesus steht, verrät schon sein Name. Weil Jesus Christus nicht einfach ein Vor- und Nachname ist – wie Jens Müller oder Marion Schmidt – sondern ein ganzes Programm: Jesus (aramäisch: Jeshuah) bedeutet übersetzt „Gott rettet“ oder „Gott ist die Rettung“. Und auch wenn im antiken Judentum viele Neugeborene so genannt wurden, werden wir sehen, warum dieser Vorname perfekt zu seiner Persönlichkeit passt.
Christus dagegen ist überhaupt kein Name, sondern ein Ehrentitel – und zwar die griechische Übersetzung des hebräischen Wortes Messias. Messias meint „der Gesalbte“ und war die Bezeichnung für den im Volk Israel heiß ersehnten und von Gott im Alten Testament schon lange versprochenen Retter, der ein himmlisches Reich der Gerechtigkeit und des Friedens errichten wird. Jesus Christus steht also als Abkürzung für: Jesus ist der verheißene Messias.
Dieser Name spielt für das Verständnis von Jesu Lebensgeschichte eine zentrale Rolle. Schließlich war das Land Israel damals schon seit Jahrhunderten von fremden Mächten besetzt – von Assyrern, Babyloniern, Persern, Griechen, Seleukiden und Römern. Die Israeliten hatten auf diese demütigende Situation in zweifacher Weise reagiert: Erstens waren die Menschen unfassbar stolz, dass sie trotz der ständigen Unterdrückung durch Vielgötter-Kulturen an ihrem Glauben an einen Gott festgehalten hatten. Und zweitens war die jüdische Gesellschaft eben von der Hoffnung durchdrungen: Eines Tages wird Gott seinen Messias schicken, und der wird die fremde Herrschaft ein für allemal beenden. Halleluja!
Sie können sich vorstellen, was es in dieser aufgeheizten Stimmung bedeutete, dass da plötzlich ein Mann auftritt und andeutet: „Hey, ich bin’s!“ Kein Wunder, dass dadurch alles, wirklich alles, von Jesu Geburt bis zu seiner Kreuzigung, von der Frage bestimmt wird: Ist dieser Typ tatsächlich der angekündigte Messias, oder ist er bloß ein Scharlatan?
Jesus: seine Kernbotschaften
Wir wissen schon, dass Jesus sich zwar als der von Gott gesandte Menschensohn versteht, sich aber zugleich weigert, die damit verbundenen Wünsche seiner Landsleute nach einem gewaltsamen Staatsstreich zu erfüllen. Offensichtlich, weil sich sein „Freiheitskampf“ auf einer ganz anderen Ebene abspielt: Der Wanderprediger will nicht vordergründig die gesellschaftlichen Verhältnisse in Israel erneuern, sondern die Lebenseinstellung der Menschen. Und das aus gutem Grund. Weil er weiß: Ein System verändert man am nachhaltigsten dadurch, dass man die Menschen verändert. Wer etwas in der Welt erneuern möchte, der sollte nicht die Verhältnisse ändern, sondern das Verhalten.
Passenderweise benutzt Jesus für seinen Gegenentwurf zu den ansonsten verbreiteten Wertesystemen wie viele „Revoluzzer“ den umfassenden Begriff der „Wahrheit“. In Sätzen wie: Ich bin gekommen, um die Wahrheit zu bezeugen. Oder: Die Wahrheit wird euch freimachen. Oder noch markiger: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Nach seinem Verständnis gibt es also eine „wahrhafte“ Form des Daseins, nach der alle streben sollten, weil sie ihnen ein Leben in Fülle ermöglicht.
Vogt, Fabian : Jesus für Eilige. Seine wichtigsten Ideen kurz & knackig, edition chrismon, 128 S., ISBN 978-3-96038-306-2; 12,00 Euro
Autor:Online-Redaktion |
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