Menschen der Woche
Margot Friedländer wird ausgezeichnet
Reiner Anselm sieht die virtuelle Wiederauferstehung von Toten mittels Künstlicher Intelligenz kritisch. Erste Tech-Firmen böten an, über Avatare mit Verstorbenen zu kommunizieren. Doch es seien «reine Nachahmungsmaschinen», so der Münchner Theologe. Die technischen Versuche von virtueller Wiederauferstehung unterschieden sich von der Art, wie Religionen versuchten, mit Tod und Endlichkeit umzugehen, sagte Anselm: «Die Zukunft, die die Bibel vor Augen hat, ist nicht die Verlängerung der Gegenwart, sondern eine Zukunft, die uns entgegenkommt.»
Margot Friedländer und die französische Autorin und Rabbinerin Delphine Horvilleur werden mit dem „Preis für Verständigung und Toleranz“ des Jüdischen Museums Berlin geehrt. Die 103 Jahre alte Holocaust-Überlebende engagiere sich als Zeitzeugin seit vielen Jahren und trotz ihres hohen Lebensalters „mit schier unfassbarer Kraft gegen Hass und Ausgrenzung“, heißt es in der Preis-Begründung. Die 50-jährige Delphine Horvilleur arbeite mit muslimischen und christlichen Intellektuellen und Geistlichen zusammen und suche den Dialog zwischen den Religionen.
Wolf Biermann ist der Meinung, dass Musik nicht fest mit der Zeit ihrer Entstehung verknüpft sein muss. „Ein gutes Lied ist immer gut. Egal, in welcher Zeit“, sagte der Dichter und Liedermacher. Beim Schreiben seiner Gedichte und Lieder denke er selbst nicht daran, dass sie die Zeit überdauern könnten. „Wenn es einem überhaupt gelingt, etwas länger Haltbares zu produzieren, dann nur, weil man es für diesen Moment schreibt – und dabei nicht auf die ewige Haltbarkeit spekuliert“, sagte der 88-Jährige.
Angela Merkel beschreibt in ihren Memoiren ihren christlichen Glauben als Unterstützung für ihr Amt. «Da ich weiß, dass ich nicht vollkommen bin und Fehler mache, hat der Glaube mir das Leben und auch meinen Auftrag leichter gemacht», bekennt die Altkanzlerin in dem am Dienstag erschienenen Buch «Freiheit. Erinnerungen 1954–2021». Ihren Amtseid mit der Formel «So wahr mir Gott helfe» gesprochen zu haben, habe geholfen, «mich auch bei schweren Entscheidungen behütet zu fühlen», so die 70-Jährige.
Autor:Online-Redaktion |
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