Menschen der Woche
Namen
Katharina Nocun hat vor einer Verharmlosung der Esoterik gewarnt. Viele Bürger glaubten, dass Esoterik zwar skurril sei, aber nicht schade, sagte die deutsch-polnische Politikwissenschaftlerin. Nocun zufolge gibt es auch einen „unseligen Pakt“ zwischen Verschwörungsideologen und Esoterikern. Gerade wenn Gesellschaften Krisen erfahren oder Einzelne persönliche Schicksalsschläge erleiden, sei „es verlockend daran zu glauben, man könne das Problem mit einem Zaubertrank, einem Amulett oder auch einer Aurachirurgie aus der Welt schaffen“.
Anatolij Rajchinets hat auf die Bedeutung seelsorgerlicher Angebote in Kriegsgebieten verwiesen. «Wenn wir fragen, was die Leute brauchen, dann sagen sie: erstens ein Erste-Hilfe-Paket, zweitens Brot, drittens die Bibel», sagte der stellvertretender Generalsekretär der ukrainischen Bibelgesellschaft. Die Stiftung kümmere sich nicht nur um die Verteilung von Hilfsgütern, sondern auch um die Verbreitung geistlicher Schriften. Das geht aus der neuen Ausgabe des «Bibelreports» der Deutschen Bibelgesellschaft hervor. In den meisten der 25 Länder, in denen es derzeit Kriege oder bewaffnete Konflikte gebe, seien Bibelgesellschaften aktiv, heißt es.
Elisabeth Motschmann hat frühere Überzeugungen korrigiert. Die 70-Jährige engagiert sich im Bundesvorstand des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CDU und war ursprünglich eine Verfechterin der klassischen Rollenverteilung. Einst habe sie gemeint, dass es unmöglich sei, sich verantwortungsvoll um die Entwicklung eines Kindes zu kümmern und gleichzeitig Karriere zu machen. Inzwischen glaube sie, dass beides geht.
Navid Kermani hat das Verschwinden der Religion und damit den Verlust kulturellen Wissens bedauert. Ohne diese Kenntnis neigten die Gesellschaften zu Fundamentalismus. Der deutsch-iranische Literaturpreisträger sprach sich dafür aus, religiöse Werte und Traditionen weiterzugeben. Eine Aufgabe von Erziehung bestehe darin, nachfolgenden Generation die Möglichkeit zu vermitteln, dass man glauben kann. „Die Freiheit zum Unglauben kommt ja erst, wenn man weiß, was man ablehnen kann.“
Autor:Online-Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.