Menschen der Woche
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Hartmut Rosa ist überzeugt davon, dass die Bibel und die Kirchen eine große Hilfe für die Gesellschaft in Krisenzeiten sein können. In kirchlichen Kontexten sei vieles von dem, was sich Soziologen zusammenreimten, schon vorgedacht, schreibt der Jenaer Soziologe in seinem neuen Buch. „Früher habe ich immer gesagt, Demokratie funktioniert nur, wenn jede und jeder eine Stimme hat, die hörbar gemacht wird." Zuletzt aber habe er festgestellt, dass das Zuhören wichtiger werde. Die Kirchen seien es, in denen ein hörendes Herz im salomonischen Sinne eingeübt werden kann.
Margrethe Vestager ist mit der "Luther Rose 2022" der Internationalen Martin-Luther Stiftung ausgezeichnet worden. Die Vize-Präsidentin der EU-Kommission setze sich für Steuergerechtigkeit und faire Marktbedingungen ein, erklärte die Stiftung anlässlich der Verleihung am vergangenen Freitag in Rotterdam. Sie engagiere sich beispielgebend für die reformatorische Tradition von Freiheit und Verantwortung zugunsten des Gemeinwohls. „Mein Ziel ist es sicherzustellen, dass wir unsere Träume mit Respekt vor anderen Menschen verfolgen können“, so die 54-Jährige. Politik müsse jedem die Chance geben, die Gesellschaft zu bereichern.
Alexender Deeg findet, dass die Kirchen besser sind als ihr Ruf. Es sei einseitig, nur auf rückläufige Mitgliederzahlen zu blicken, so der Leiter des Liturgiewissenschaftlichen Instituts der VELKD. Rund 600 000 Hauptamtliche seien in der Diakonie tätig, etwa 1900 arbeiteten hauptamtlich als Kirchenmusiker. Es gebe vielfältigen Grund zum Lob, etwa für die Bildungsarbeit. So seien die Zahlen der evangelischen Schulen und Kindertagesstätten in den vergangenen Jahren gestiegen: „Wenn irgendwo ein Wachsen gegen den Trend verzeichnet werden kann, dann hier.“
Monika Grütters hat vor einer Zurückdrängung christlicher Symbole aus dem öffentlichen Raum gewarnt. „Unsere Gesellschaft wird immer säkularer, das ist klar. Aber wird man anderen dadurch gerecht, dass man etwas verleugnet oder verschweigt?“, sagte die ehemalige Kulturstaatsministerin. Nur wer seine Wurzeln wertschätze, könne anderen Menschen und Kulturen gegenüber aufgeschlossen sein, „ohne sich bedroht zu fühlen“, kritisierte sie.
Autor:Online-Redaktion |
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