Menschen der Woche

Namen

Wolfgang Reinbold sieht in der biblischen Geschichte von der Kreuzigung und Auferstehung Jesu Parallelen zur Gegenwart. «Mir fällt in diesen kriegerischen Zeiten auf, wie gewalttätig diese Geschichte im Kern ist», sagte der Göttinger Theologie-Professor. Dennoch sei ausgerechnet diese Geschichte zur Grund- und Hoffnungsgeschichte des Christentums geworden. «Für mich heißt das: Der Gott, von dem in der Bibel die Rede ist, lässt uns nicht im Stich. Was immer auch kommen mag – es kann uns nichts passieren», sagte Reinbold.

Anna-Nicole Heinrich hat Christen dazu ermuntert, gegen politischen Extremismus klar Position zu beziehen, zugleich aber in den Debatten den Anderen als Person zu respektieren. Im Gegenüber Jesus zu sehen, ganz gleich, was er für eine Partei wähle, müsse die Basis für Christen in Gesprächen sein, sagte die Präses der Synode der EKD. "Es ist nicht das Ziel, dass am Ende alle das Gleiche denken", betonte sie. Das Doppelgebot von Gottes- und Nächstenliebe sei jedoch nicht verhandelbar. Wo es verletzt werde, müsse deutlich gesagt werden, dass eine Grenze überschritten sei.

Omri Boehm setzt auf die Kraft von Freundschaft und Hoffnung. „Es gibt eine Pflicht, Freunde zu sein“, sagte der israelisch-deutsche Philosoph auf einem Podium der Leipziger Buchmesse. Dies lasse sich „auch als politische Freundschaft denken“. Zudem gebe es die „Pflicht zur Hoffnung". Das sei nicht naiv, auch wenn dies mitunter so erscheine. „Wir müssen hoffen“, betonte Boehm. Nur so könne nach einem Ideal gelebt werden. Wer der Verzweiflung Raum gebe, der verliere seine Freiheit.

Inah Canabarro Lucas ist mit 115 Jahren die älteste Ordensfrau der Welt. Die Brasilianerin aus Porto Alegre trat 1927 im Alter von 19 Jahren in den Orden der Teresianerinnen ein. Sie arbeitete unter anderem als Lehrerin. Die Koordinatorin des Gästehauses Santo Enrique de Ossó, in dem Schwester Inah lebt, Schwester Lúcia Ignez Bassotto, beschreibt die alte Dame als widerstandsfähig und selbstlos. Als Geheimnis für ihr langes Leben nannte Inah Canabarro Lucas ihren Glauben: „Mein Geheimnis, mein großes Geheimnis, ist das Gebet.“