Menschen der Woche
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Hanna Jacobs sieht den Sonntagsgottesdienst vom Aussterben bedroht. Für eine kleine Schar von Menschen werde sonntags Volkskirche inszeniert, die es so nicht mehr gebe, sagt die Hildesheimer Diakonie-Pfarrerin und fordert, einen "beherzten Schlussstrich zu ziehen und damit Zeit und Energie freizusetzen". Das stoische Festhalten der beiden großen Kirchen am Gottesdienst sei Realitätsverweigerung. Die 35-Jährige spricht sich stattdessen für Angebote wie biblische Weinproben, Jazzgottesdienste oder feministisch-theologische Lesekreise aus.
Thomas de Vachroi fordert eine größere Anerkennung des Armut-Phänomens durch die Politik. "Politisch braucht es erst mal das Statement und die Anerkennung, dass es Armut gibt", sagte der Armutsbeauftragte der EKBO. Viele Bedürftige hielten aus Angst vor sozialer Ächtung ihre Situation verborgen, sagte er und betonte: "Wir brauchen auch eine Rückkehr zur Nächstenliebe. Es wäre viel gewonnen, würden sich die Menschen dafür interessieren, wie es ihren Nachbarn geht." Es gebe eine "wachsende Empathielosigkeit", das müssten wir dringend angehen.
Sandra Maischberger glaubt nicht an Gott, ist aber Kirchenmitglied. Als Jugendliche war die Fernsehmoderatorin aus der evangelischen Kirche ausgetreten. 2022 trat sie anlässlich der Konfirmation ihres Sohnes wieder ein. Grund sei die Jugendarbeit in der Berliner Gemeinde gewesen, so die 57-Jährige. „Ich habe angefangen, an diese Kirchengemeinde zu glauben und dann an die Arbeit, die sie leistet", so Maischberger. „Die Konfirmationsfeier, die war so toll, das war inspirierend. Und ich dachte: Jetzt bin ich einfach auch wieder Mitglied des Vereins.“
Reinhard Mey sieht seinen Tod näher kommen. „Langsam sagt man sich: Jetzt ist es nicht mehr ganz so abstrakt, irgendwann passiert es“, sagte der 81-jährige Liedermacher. „Bis dahin lass uns essen, trinken, fröhlich sein und genießen, was an Zeit noch bleibt." Auch im Tod sieht er sich mit seiner Frau Hella verbunden, mit der er seit 1977 verheiratet ist: „Wir haben so viel erlebt und durchgestanden – uns kann der Tod nicht scheiden.“
Autor:Online-Redaktion |
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