Frieden stiften durch Wehrlosigkeit
Die Bergpredigt zählt zu den bekanntesten Reden Jesu. An ihrem Anfang stehen die sogenannten Seligpreisungen. Wie sind sie zu verstehen, und was bedeuten sie heute ganz praktisch?
Von Tilo Linthe
Wahrscheinlich haben viele noch die alte Lutherübersetzung im Ohr: »Selig die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen.« Friedfertigkeit hat etwas Passives. Jemand, der keinen Streit sucht und auf Ausgleich bedacht ist. Gemeint ist hier aber etwas Aktives. Jemand, der etwas dafür tut, dass Frieden entsteht. Die siebte Seligpreisung lässt sich besser übersetzen mit: »Glücklich die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heißen.«
Um einem beliebten Missverständnis entgegenzutreten: Jesus beschränkt sich hier nicht allein auf eine private Moral.
Autor:Online-Redaktion |
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