Wort zur Woche
Nicht nur für Brautpaare ein guter Rat: Lasten teilen entlastet

Foto: privat

Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.
Galater 6, Vers 2

Einer trage des andern Last“, klingt es durch die festlich geschmückte Kirche. Das Hochzeitspaar hat sich, wie damals die Eltern und die Großeltern, dieses Bibelwort als Trauspruch gewählt. Nun sitzen sie da vorn. Mit dem Rücken zur Familie und zu Freunden. Wie gut! Denn die Jungen beginnen zu grinsen: Last? Lust muss es heißen! Glück und Freude! Die Liebe ist doch keine Last. Schon gar nicht, wenn sich zwei einig sind. Und das sind die beiden da vorn, sonst würden sie ja nicht heiraten. Die Alten ziehen die Stirn in Falten. Ob das wohl was wird? Wissen die jungen Leute von heute denn eigentlich noch, was Lasten sind? Können die in ihrer ständigen Suche nach Events eigentlich auch noch Alltag?
Die Pfarrerin spricht von dem, was sie ihr im langen und intensiven Traugespräch erzählt haben. Wie sie sich kennengelernt haben. Wie es war, als sie zusammengezogen sind. Und dann hatten sie ihr auch vom ersten wirklichen Streit erzählt. Von krachenden Türen, leeren Herzen und verzweifelten Tränen. Das, so haben sie ihr das Versprechen abgenommen, gehöre aber nicht in die Traupredigt. Sie hält sich dran.
Stattdessen sagt sie: „Die Aussage dieses Bibelwortes spüre ich dann am stärksten, wenn es als Leitwort für eine Ehe steht. Denn hier, vor dem Traualtar, steht ihr zu zweit! Und jeder von euch ist der Eine und gleichzeitig auch der Andere, von dem euer Trauspruch spricht.“ Menschen kommen an ein gutes Ziel, wenn sie bereit sind, sich aufeinander einzulassen. Mit allen Schwächen und Stärken. Sie erreichen das Ziel, wenn sie Lasten tragen und wenn sie sich entlasten lassen. Durch die Stärke der anderen.
An Brautpaare hat Paulus nicht gedacht, als er das den Gemeinden in Galatien schreibt. Er meint alle Christen. Er selbst hat erfahren, wie schwer der Weg werden kann, wenn man ihn allein geht. Und wie leicht er wird, wenn da jemand neben einem hergeht. „So einen Weg segnet Gott“, sagt die Pfarrerin zum Brautpaar, „er sei bei euch und begleite euch, egal ob es gerade Buttercroissants oder Schwarzbrot zum Frühstück gibt!“
Simone Carstens-Kant, Pfarrerin in Halle 

Autor:

Online-Redaktion

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