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Wort zur Woche
Wie aus der Zeit gefallen


Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth.
Sacharja 4, Vers 6b


Heer und Kraft – wir haben vor Augen, was das bedeutet. In der Ukraine tobt seit mehr als einem Vierteljahr ein Krieg, der von Russland ausging und dessen Ende nicht absehbar ist! Heere stehen gegeneinander, Fronten jeglicher Art sind aufgemacht. Um die Lieferung von schwerem Kriegsgerät zur Unterstützung der Ukraine wird gerungen.

Von Annegret Friedrich-Berenbruch,

Glaubenssätze, verdichtete Bibelworte, die uns jahrzehntelang getragen und unser Hoffen, Beten und Handeln bestimmt haben, wirken wie aus der Zeit gefallen. Haben doch die Waffen wieder das Sagen? Wo ist der Geist des Friedens? Er ist auf der Flucht, wie die ungezählten Menschen, die wenigstens ihr Leben retten wollen. Ist dieser Geist zerrieben an den Tischen der Weltpolitik? Haben wir noch Hoffnung auf ein baldiges Kriegsende?

Der Wochenspruch ist aus dem Buch des Propheten Sacharja gewählt. Sacharja gewährt uns Blicke auf seine Traumgesichte, die engelhaft erklärt werden. In seiner fünften Vision sieht er einen goldenen, siebenarmigen Leuchter mit Schale und sieben Öllämpchen. Daneben stehen zwei Ölbäume, die wundersam mit dem Tempelleuchter verbunden sind, so dass das goldene Öl der Bäume wie von selbst fließt, immerwährend gespeist durch die Lebenskraft der Ölbäume.

Ohne menschliches Mittun brennen die Lampen und künden von der Gegenwart Gottes. So wie das Öl dem Leuchter zufließt und für Licht und Lebendigkeit sorgt, so wirkt Gottes Pfingstgeist in unserer Welt. Er macht es hell, wo Dunkelheit und Angst regieren.

Der Geist Gottes kann wieder lebendig machen, was wir für tot halten, und ist wie eine Quelle lebendigen Wassers, die uns erquickt und beflügelt, auf dass wir mutig an dem festhalten und dafür wirken, was wir für richtig erkannt und geglaubt haben: Nicht Macht und Gewalt werden das letzte Wort behalten, sondern alle Völker werden beseelt durch Gottes Geist nicht mehr lernen, Krieg gegeneinander zu führen.

Die Autorin ist Kreisoberpfarrerin des Kirchenkreises  Dessau.

Autor:

Online-Redaktion

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