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"Haus der Versuchungen"
Je emotionaler, desto wirksamer

Das Ausstellungshaus entsteht unweit des Augustinerklosters und soll Prävention zwischen Forschung und Kunst erproben. | Foto: Paul-Philipp Braun
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  • Das Ausstellungshaus entsteht unweit des Augustinerklosters und soll Prävention zwischen Forschung und Kunst erproben.
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Wissenschaft und Kunst wollen in Erfurt beim Thema Suchtprävention neue Wege gehen. Geplant ist der Aufbau eines «Hauses der Versuchungen» als Schnittstelle von Forschungsvorhaben und Ausstellungsfläche rund um das Thema Abhängigkeiten, sagte die Vorständin der Stiftung «Welt der Versuchungen», Susanne Rockweiler.

Von Matthias Thüsing

Dabei solle Aufklärung betrieben werden, ohne den Rausch zu tabuisieren, fügte sie hinzu.
Das Projekt sei deutschlandweit einzigartig. Der Freistaat Thüringen unterstützt den Aufbau der Stiftung mit 2,9 Millionen Euro. Das sei «gut angelegtes Geld, welches nicht nur in Thüringen, sondern bundesweit eine wirksame Diskussion zur Qualität von Suchtprävention ermöglichen wird». Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, betonte, das Projekt werde die Kulturszene als auch die Gesundheitsförderung bereichern.

Ziel des Konzepts ist, dass sich Gäste des Hauses über die Ausstellung mit ihren eigenen Abhängigkeiten beziehungsweise Suchtgefahren auseinandersetzen. Laut Stiftungsvorständin Rockweiler greift die Einrichtung dabei auf die Ergebnisse der Hirnforschung zurück. «Je emotionaler meine Erfahrung ist, desto präsenter wird dieses Erlebnis im Langzeitgedächtnis verankert.» Die Ausstellung setze auf Emotionalität und außergewöhnliche Wissensvermittlung. Wesentlicher Bestandteil des Konzeptes sollen pädagogische Angebote für Schulklassen sein. Ziel sind ganztägige Besuche, die über mehrere Schuljahre hin wiederholt werden.

Die Eröffnung des Hauses ist für 2026 geplant. Mit der Zustimmung des Erfurter Stadtrates zum Bauvorhaben kann der Architektenwettbewerb für den Museumsneubau starten. Entstehen soll dieser auf dem ehemaligen Augustinerparkplatz der evangelischen Kirche am Huttenplatz. Der Deutsche Bundestag fördert den Neubau mit insgesamt 15 Millionen Euro. Erste Ausstellungen sind bereits im Herbst dieses Jahres in einem Übergangsquartier auf dem Petersberg vorgesehen.

(epd) 

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