Vorgestellt
Wechsel bei Kuratorium in Neinstedt
Ich habe mich ganz bewusst der Wahl gestellt und ganz klar gesagt, wie es mit mir an der Kuratoriumsspitze weitergehen soll. Aber als dienstjüngstes Mitglied hatte ich mir keine großen Chancen ausgerechnet“, gesteht Carl Finck.
Von Uwe Kraus
„Dass ich dann bei der Wahl eine Mehrheit fand, freut mich, aber daraus erwächst ja eine große Verpflichtung“, ergänzt der Thalenser Unternehmer. „Es gab mehrere Kandidaten, was ja durchaus für unser Demokratieverständnis hier in der Stiftung spricht. Ich gehe die Aufgabe mit Gottes Segen an.“
Der 41-jährige Carl Finck folgt somit an der Spitze des Kuratoriums der Evangelischen Stiftung Neinstedt der langjährige Vorsitzenden Rosemarie Kaatz nach. Was bewegt einen Mann der Wirtschaft, der allein am Standort Thale Verantwortung für 120 Mitarbeiter der RST-Gruppe trägt, für sechs Jahre ehrenamtlich an die Spitze des Aufsichtsorgans der Stiftung mit zehnmal so vielen Mitarbeitern zu wechseln? Carl Finck, der mit Frau, zwei Töchtern und einem Sohn seit zehn Jahren in Quedlinburg lebt und geschäftsführender Gesellschafter des mittelständischen Unternehmens ist, lehnt sich zurück. „Da gibt es sowohl einen familiären Hintergrund, als auch aus meinem Glauben heraus mein Streben als Christ. Ich fragte mich: Wo kann ich mich einbringen?“
Seine unternehmerisch geprägte Sichtweise machte ihn wertvoll für das Kuratorium, das aus einem Dutzend Menschen aus Wirtschaft, Politik, Kirche und Gesellschaft besteht. „Das Thema Fördern, das sich unsere Stiftung auf die Fahnen geschrieben hat, soll einfach mit hoher Qualität hier im ländlichen Raum weiter gut funktionieren. Dabei schaut das Kuratorium durchaus drauf, ob sich die vielen guten Ideen des Vorstandes, der hier verantwortungsvoll das Tagesgeschäft führt, auch finanzieren lassen.“
Carl Finck kennt sich berufsbedingt bestens mit baunahen Tätigkeiten aus. „Diakonie-Profi Daniel Bleß als mein Stellvertreter hilft mir, auch in diesem Bereich zunehmend an Wissen zu gewinnen. Ich habe mir gleich zu Beginn vorgenommen, so viele Standorte und Protagonisten wie möglich kennen zu lernen.“
Für ihn stehen die Bewohner der Stiftung im Fokus. „Ich habe ja den Servicegedanken in der DNA.“ Die Mitarbeiter seien im besten Sinne dia-konische Dienstleister. Für sie alle ist wichtig, dass der Betrieb hier zu ihrem Wohl und „ziemlich geräuschlos“ läuft. „Die Herausforderungen werden hier toll angegangen, es wird hochprofessionell agiert, das kann ich als Unternehmer gut einschätzen.“ Dem nunmehrigen Generationswechsel im Kuratorium in der eigenen Firma gab es den vor fünf Jahren mit seinem Vater wird während seines Wirken der des kompletten Vorstandes folgen. „Aus eigenem Erleben sage ich: Es ist sehr schwierig, das ungeheuer wichtige Wissen aus Jahrzehnten an die folgende Generation weiterzugeben.“
Finck imponiert, wie mit Mut viele Stiftungsprojekte angegangen werden. „Den Marienhof halte ich für ein Paradebeispiel, wie integrativ etwas aufgebaut wird“, sagt der neue Kuratoriumschef.
Autor:Online-Redaktion |
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