Gemeindedienst der EKM veröffentlicht Ideen für Weihnachten in Corona-Zeiten
Checkliste zum Mitsummen
[b]Zwischen dem Martinstag am 11. November und dem Epiphaniasfest am 6. Januar gibt es zahlreiche besondere Gottesdienstgelegenheiten – und in diesem Jahr auch besonders viele Fragen: Soll der Gottesdienst im Kirchengebäude stattfinden? Oder gibt es einen geeigneten Platz im Freien? Welche Auflagen gilt es zu beachten? Ein Stresstest, auch für weihnachtserfahrene Haupt- und Ehrenamtliche.
Von Beatrix Heinrichs[/b]
Der Gemeindedienst der EKM hat auf seiner Internetseite einige Hilfen und Tipps zusammengestellt, die Kirchengemeinden bei der Vorbereitung und Durchführung ihrer Gottesdienste in der Advents- und Weihnachtszeit unterstützen sollen. Eine Checkliste für Gottesdienste unter Corona-Bedingungen findet sich hier ebenso wie Anregungen für die Gestaltung von Christvespern am Heiligabend, so zum Beispiel ein Vorschlag für einen Weihnachtsspaziergang mit mehreren Stationen. Auch eine Andacht für eine "Straßenweihnacht" steht zum Download bereit. Die Idee: Über das gesamte Gemeindegebiet finden sich Familien, die bereit sind, zu einer verabredeten Zeit ihr Fenster zur Straße hin zu öffnen, um mit denen, die sich dort versammeln, zu einer kleine Weihnachtsandacht zusammenzukommen.
Kreativität ist gefragt, auch beim Krippenspiel. Auf aufwändige Inszenierungen oder lange Dialoge wird man verzichten müssen. Der Gemeindedienst stellt einige Spielvarianten online vor und bietet ausgewählte Krippenspieltexte zum Download an. Heruntergeladen werden kann ab Ende November auch eine Auswahl der bekanntesten Weihnachtslieder – zum Mitsingen, Mitsummen oder Mithören.
"Zu Weihnachten soll in der Kirche alles so sein, wie es immer war, sagen viele. Diesmal wird es ganz schön anders", meint Matthias Rost von der Arbeitsstelle Gottesdienst. Die Situation mache erfinderisch, so der Pfarrer, und fordere viele zum Mitmachen auf.
Für "unbewegliche Systeme wie die Kirche" sei die Corona-Krise in der Tat eine Belastungsprobe, sagt Sandra Bils, Referentin für missionarische Bildung bei der Evangelischen Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung. Die Pfarrerin vergleicht die Organisation der Kirche und ihr Denken mit einem Tanker. Die Corona-Krise hat diesen nun in Fahrwasser gebracht, in denen Flexibilität und Agilität gefragt sind. "An vielen Stellen sind ja tolle neue Ideen entstanden, wie man digital verkündigen kann", so Bils. Und obwohl die Corona-Krise "für kirchliche Settings unheimlich anstrengend" sei, bringe sie auch viele Chancen. "Aus vielen Beratungsgesprächen weiß ich: Plötzlich werden Dinge möglich, die bislang vermeintlich nicht gingen."
Das gilt wohl im Besonderen im Hinblick auf die Advents- und Weihnachtszeit. Bei den evangelischen Landeskirchen gibt es vielerorts Überlegungen für Alternativen zu Feiern in den Kirchen. Der rheinische Präses Manfred Rekowski hatte bereits im September von Gemeinden berichtet, die für den Heiligen Abend ein Zirkuszelt mieten oder Gottesdienste ökumenisch auf einem Parkdeck anbieten wollen. Er selber überlege, mit seiner Gemeinde in Wuppertal einen Gottesdienst auf dem Friedhof zu feiern: «Wir müssen in alle Richtungen denken, um niemanden abweisen zu müssen.»
Die Verschärfungen der Corona-Regeln durch Bund und Länder, die in der letzten Woche beschlossen wurden, haben bislang zwar noch keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Kirche, vorbereitet sein will man dennoch. Das gilt auch für das Thema Kollekte. Hierfür gibt der Gemeindedienst der EKM online Tipps und Hinweise, die es den Gemeinden erleichtern sollen, die Heiligabend-Kollekte für „Brot für die Welt“ möglichst kontaktarm einzusammeln.
Tipps
Musik zum Mitsummen:
bit.ly/gd-musikKrippenspiel:
bit.ly/gd-krippenspiel
Kollekte am Heiligabend:
bit.ly/gd-kollekte
Autor:Beatrix Heinrichs |
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