Buga-Außenstandort: Das Landgut Holzdorf
Ein Ort, der lebt und nicht nur blüht
Das Landgut Holzdorf im Kirchenkreis Weimar ist einer von 25 Außenstandorten der Bundesgartenschau 2021.
Sandra Smailes
Einer von vielen und doch ein besonderer. Obwohl in den Monaten April bis Oktober der historische Landschaftspark im Mittelpunkt steht, birgt das Landgut andere, weitaus größere Schätze: Holzdorf ist zu einem Ort der Inklusion geworden. Ein Miteinander von jungen und alten, behinderten und nicht behinderten Menschen, von Deutschen und Geflüchteten hat sich eingestellt, wächst und gedeiht.
Erstmals beackert wurde das Feld um 1890, als die gutsherrliche Gartenanlage entstanden ist. Der Mannheimer Fabrikant Otto Krebs hat das Landgut 1917 „bestellt“. Später hat er gesät und geerntet: Bis 1940 wurde das Gut zum Landsitz mit imposantem Herrenhaus, umgeben von einem Park mit Rosengarten, Alpinum, Seerosenteich und Pavillon.
Ein Paradies vor den Toren Weimars, bis zum Zweiten Weltkrieg und dem Tod von Otto Krebs. Nach 1945 lag das Land brach, wurde unter anderem als Schule zur Dolmetscherausbildung und als Kinderheim genutzt. Im Jahr 1999 erwarb die Diakonie Landgut Holzdorf als gemeinnütziger Träger das Areal von der Stadt Weimar mit dem Ziel, das kultur- und kunsthistorisch bedeutende Anwesen zu einem sozial-diakonischen Zentrum zu entwickeln.
„Neben dem Schwerpunkt der Gebäudesanierung wurde Kunst und Kultur mit einer inklusiven Bewirtschaftung wiederbelebt. Mir ist es ein besonderes Anliegen, und deshalb bin ich dankbar, dass sich Holzdorf immer mehr als Ort der gelebten Inklusion entwickelt“, sagt Bettina Schmidt, Geschäftsführerin der Diakonie.
Das geschieht durch die Einbindung aller vor Ort lebenden und arbeitenden Menschen. Dazu zählen die Bewohner des Landgutes, wie auch die Beschäftigten mit und ohne Behinderungen. Das Landgut ist ein geschätzter Raum zum Leben, Arbeiten und Feiern. Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven leben und arbeiten dort zusammen und schaffen eine besondere Atmosphäre der gegenseitigen Wertschätzung. Dieses Gefühl soll zur Bundesgartenschau spürbar werden.
Der Park ist frei zugänglich. Mit dem Start der Buga gibt es im Landgut nun barrierearme Wege und ein Parkleitsystem. Auch können Parkführungen mit dem Handy unternommen werden. Unter dem Titel „Die Legende er-wacht“ soll es Vorträge, Spaziergänge und Konzerte geben. Schon 2020 wurde mit dem Angebot von Picknicktaschen, die mit den Produkten der Holzdorfer Cafeteria und der Werkstätten Christopherushof gefüllt sind, einer Park-illumination und zahlreichen Musikveranstaltungen das Buga-Jahr eingeläutet. Außerdem ist zusammen mit dem Deutschen Bienenmuseum ein Bienenlehrpfad angelegt worden. Auch ein grünes Klassenzimmer gibt es. Im Rahmen des Projekts "Orientalischer Garten" ist überdies zusammen mit Menschen verschiedener Herkunftsländer ein Kochbuch entstanden.
Autor:Online-Redaktion |
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