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Landessynode in Anhalt
Andreas Köhn wird neuer Präses

Das neu gewählte Präsidium der Synode mit Präses Andreas Köhn (rechts), Pfarrerin Peggy Rotter und Jan Brademann | Foto: Johannes Killyen
  • Das neu gewählte Präsidium der Synode mit Präses Andreas Köhn (rechts), Pfarrerin Peggy Rotter und Jan Brademann
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Das neue Kirchenparlament der Evangelischen Landeskirche Anhalts ist in Dessau-Roßlau erstmals zusammengetreten. Dieses steht nach zwei gescheiterten Anläufen zur Bischofswahl vor großen Herausforderungen.

Dessau-Roßlau (epd) - Das neue Kirchenparlament der Evangelischen Landeskirche Anhalts ist am Freitag in Dessau-Roßlau erstmals zusammengetreten. Bei der konstituierenden Tagung der Landessynode stand unter anderem die Wahl des neuen ehrenamtlichen Präsidiums auf der Tagesordnung. Der bisherige Vorsitzende des Gremiums, der Jurist Christian Preissner (73), trat nicht erneut zur Wahl als Präses an. Als Nachfolger wählten die Synodalen den 60 Jahre alten Andreas Köhn aus Dessau-Roßlau.

In den vergangenen Wochen waren die neuen Mitglieder der 25. Legislaturperiode der Landessynode gewählt oder berufen worden. Köhn, der von Beruf Fachkraft für Arbeitssicherheit ist, gehört seit 1992 der Landessynode Anhalts an. Das Präsidium wird von zwei Beisitzern komplettiert. Gewählt wurden der Leiter des Landeskirchlichen Archivs, der promovierte Historiker Jan Brademann, und als theologische Beisitzerin Peggy Rotter, Landespfarrerin für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien.

Das neue Präsidium werde sich in den kommenden Wochen auch mit der Neuwahl eines Kirchenpräsidenten oder einer Kirchenpräsidentin befassen, hieß es. Der bisherige leitende Geistliche, Joachim Liebig, war zum 1. März in den Ruhestand getreten. Im vergangenen September scheiterten zwei Kandidaten für seine Nachfolge in allen drei Wahlgängen. Eine für März geplante Neuwahl wurde Ende Januar mangels Kandidaten erneut verschoben.

Oberkirchenrätin Franziska Bönsch gab als Landeswahlleiterin für die Gemeindekirchenratswahl der Landeskirche ihren Bericht vor den Synodalen ab. Die Wahl sei ordnungsgemäß durchgeführt worden, berichtete Bönsch.

Altpräses Christian Preissner sprach in seinem Bericht von einer geschwisterlichen Zusammenarbeit mit den angrenzenden Landeskirchen. Die kleinste Gliedkirche der EKD sei reformbedürftig und reformfähig. Die Selbstständigkeit der Landeskirche stehe derzeit nicht zur Disposition.

Zum Abschluss ihrer Tagung riefen die Synodalen zur Beteiligung an den Kommunalwahlen und an der Europawahl am 9. Juni auf. Alle hätten damit die Möglichkeit, über die Zukunft des Landes und der Europäischen Union mitzubestimmen. Grundbedingungen für das Zusammenleben seien Frieden, Toleranz, Vielfalt und Mitmenschlichkeit, heißt es in dem mehrheitlich verabschiedeten Aufruf. Dafür sollten Christenmenschen einstehen. Demokratie brauche den Schutz durch alle Bürger, insbesondere vor Rechtsextremismus, Populismus, Demokratieverachtung und Menschenfeindlichkeit.

Die Landessynode besteht aus verfassungsgemäß 39 Mitgliedern, von denen 33 in den fünf Kirchenkreisen der anhaltischen Kirche gewählt werden. Derzeit gibt es allerdings nur 38 Synodale, da im Kirchenkreis Bernburg nur ein Theologe als Synodaler gewählt wurde, vorgesehen sind zwei.

Der Synode gehören 25 Synodale zum ersten Mal an. Weitere sechs Synodale wurden von der Kirchenleitung berufen. Die Amtszeit dauert sechs Jahre. Die Synode mit ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitgliedern entscheidet unter anderem über Gesetze und Verfassungsänderungen und beschließt den Haushalt der Landeskirche. Sie berät zudem über die Arbeit in der Landeskirche und legt Schwerpunkte fest.

Hintergrund

Die Anhaltische Landessynode besteht laut Verfassung aus 39 Mitgliedern. Eine Legislaturperiode dauert sechs Jahre. 33 Synodale werden in den fünf Kirchenkreisen Ballenstedt, Bernburg, Dessau, Köthen und Zerbst gewählt und 6 Mitglieder werden von der Kirchenleitung berufen. Zwei Drittel der Synodalen sind Laien, ein Drittel sind Theologinnen und Theologen. Die neu gewählte Synode für die 25. Legislaturperiode hat lediglich 38 Mitglieder, weil im Kirchenkreis Bernburg nur ein Theologe als Mitglied des Kirchenparlaments gewählt wurde. Vorgesehen sind zwei. Die Wahlen zur Landessynode fanden Anfang März in den Kirchenkreisen statt. Die Evangelische Landeskirche Anhalts hat aktuell rund 25.200 Mitglieder.

Autor:

Online-Redaktion

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