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Drei Jahrzehnte von der Altmark bis Zeitz
Die Frau von der Kirchenzeitung

Angela Stoye, umrahmt von Anhalts Kirchenpräsident Joachim Liebig (r.) und G+H-Chefredakteur Willi Wild  | Foto: Johannes Killyen
  • Angela Stoye, umrahmt von Anhalts Kirchenpräsident Joachim Liebig (r.) und G+H-Chefredakteur Willi Wild
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Man muss schon gezielt nach ihr suchen, um sie zu entdecken: Angela Stoye, „die Frau von der Kirchenzeitung“, wenn sie – zum wievielten Male eigentlich? – mit dabei ist, wenn etwas Interessantes oder Wichtiges in der Landeskirche (Region Sachsen-Anhalt) geschieht. Meist sitzt sie ganz in der letzten Reihe, ihr Kennzeichen: ihre große Umhängetasche, in der sie alles verstaut hat, was sie für diesmal braucht.

Von Waltraut Zachhuber

Mehr als 30 Jahre arbeitet sie nun schon als Redakteurin der Kirchenzeitung und hat dabei alle Wandlungen dieses Blattes miterlebt. Ich lese immer gern, was sie zu berichten hat. Sorgfältig und kundig, frisch und interessant kommen ihre Artikel daher, mit denen sie uns ein buntes Kaleidoskop von Kirche aufblättert, mit allen hellen und dunklen Seiten, nicht, ohne kritisch zu hinterfragen und Finger in wunde Stellen zu legen. Denn sie kennt sich gut aus in der Kirche, kennt Himmel und Menschen, weiß Bescheid über Bibel und Theologie, hat zig Synoden miterlebt und für die Zeitung aufbereitet und sich immer wieder auch mit Kommentaren zu Wort gemeldet. Die Stichworte Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung werden durch ihre Berichterstattung anschaulich, sie schreibt über „Pest und Corona“ und interviewt Bischof oder Ehrenamtliche, wenn es ihr nötig erscheint. Dabei ist sie natürlich auch für all die vielen großen und kleinen Ereignisse und Veranstaltungen, Ausstellungen und Ausgrabungen zuständig, von denen sie hört. Und vieles von dem, samt Beiträgen weiterer Autoren, platziert sie auf „ihren“ Zeitungsseiten, den Seiten für die Landeskirche Anhalt, illustriert und aktuell und pünktlich, damit am Ende alles auch zur richtigen Zeit beim Leser und der Leserin ankommt.

Dass sie als Redakteurin für die Kirchenzeitung arbeitet, ist ein Glücksfall, den wir der „Wende“ zu verdanken haben. Als studierte Chemikerin hatte sie bis dahin im Chemiedreieck mit dafür zu sorgen, dass „Chemie Brot und Wohlstand bringt“, wie es damals hieß. Doch 1990 brachte ihr die Chemie weder Brot noch Wohlstand mehr ein. So fand sie in die Pressestelle der Kirchenprovinz Sachsen und wurde schnell zur unentbehrlichen und sehr geschätzten Mitarbeiterin. Großer Wohlstand war hier zwar auch nicht zu erlangen, aber ich denke, was sie fand, war nicht nur einfach ein anderer Broterwerb, sondern ein neuer interessanter Beruf, die Begegnung mit vielen eindrücklichen Menschen, die Zusammenarbeit mit einem engagierten Team und alles in allem eine Horizonterweiterung. Mit an der Naturwissenschaft geschulter Beobachtungsgabe, mit kritischer Distanz und Sachlichkeit, doch auch mit viel Herzblut ist sie seitdem journalistisch unterwegs – mit dem 31. März 2022 müssen wir sie nun leider in den Ruhestand verabschieden. Danke, liebe Angela! Und lass auch im Ruhestand die Tinte nicht austrocknen!

Autor:

Online-Redaktion

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