Kommentar
Ist das alles?
Von Mirjam Petermann
In fünf Wochen geht’s wieder los: Sieben Wochen ohne – die Fastenaktion der evangelischen Kirche. "Zuver-sicht!" ist in diesem Jahr das Thema. Sieben Wochen soll ohne Pessimismus gelebt werden. So weit, so gut.
Das Themenheft zur Kampagne kommt schick daher. Doch die Überschrift der Titelgeschichte verwundert mich: "Vorbild Stephen Hawking". Auf fünf Seiten ist ein Text aus der "Zeit" nachgedruckt, der davon erzählt, wie Zuversicht und Durchhaltevermögen den Astrophysiker mit einer Weltkarriere belohnen. Der Text endet mit der Parabel von drei in einen Sahnetopf gefallenen Fröschen, aus dem nur der sich befreien kann, der aus eigener Kraft lange genug strampelt – damit ordentlich Butter entsteht und er hinausklettern kann.
Ist das die kirchliche Botschaft? Du kannst alles allein schaffen, strampel nur genug? Du musst dir nur selbst ordentliche Ziele setzen, dann kommst du schon voran im Leben? Daneben gibt es eine Reportage über ein Jobcenter im Erzgebirge. In der zweiten Hefthälfte findet sich für jede Woche eine Bibelarbeit. Die Texte der Bibel und die journalistischen Top Stories sind klar voneinander getrennt. Es besteht kein Zusammenhang. Gab es denn keine Geschichten aus dem Leben, in denen der Glaube, und nicht irgendwas anderes, die Zuversicht der Menschen ist? Geht es in der Fastenzeit nicht eigentlich um meinen Glauben?
Einen positiven Eindruck hinterlässt der Predigtentwurf für Gottesdienste. Er endet mit den Worten: "Christen sind Possibilisten. Sie glauben, Gott macht das Unmögliche möglich." Genau davon wollen wir als Kirchenzeitung berichten, von der Zuversicht aus dem Glauben heraus. Wie das im Alltag aussieht, darüber wollen wir schreiben. 7 Wochen lang. Erzählen Sie uns dazu Ihre Geschichte!
Autor:Mirjam Petermann |
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